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Schönes Leben – Ausgabe 73

Land, Kultur und Lebensart zwischen Elbestrand und Heidesand

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Das Ehepaar Christel und Harry Bergmann mit Tochter Stefanie und Rauhaardackel<br />

„Anton“ auf ihrem Hof in Govelin. Schon seit 1862 schmücken<br />

eingeschnitzte Feuerlilien die Fachwerkbalken am Giebel des Bauernhauses.<br />

Das Motiv findet sich häufiger an Gebäuden im Wendland.<br />

In einem für Besucher frei zugänglichen Raum stehen Info-Tafeln, die<br />

über den Schutz seltener Pflanzen und Tiere informieren. Im Zentrum<br />

steht dabei die Feuerlilie.<br />

eiszeitlich entstandenen Böden <strong>–</strong> in denen man hauptsächlich Geschiebelehm,<br />

Geschiebemergel oder Sand findet <strong>–</strong> allerdings nur, wenn die<br />

von Natur aus nährstoffarmen und sauren Böden durch Düngung und<br />

Kalkung für den Anbau von Nutzpflanzen verbessert werden.<br />

Familie Bergmann zeigt, dass es auch anders geht: Sie betreibt auf 55<br />

Hektar Ackerbau, wie es schon ihre Vorfahren vor rund 100 Jahren<br />

getan haben <strong>–</strong> ganz ohne Kunstdünger und ohne Spritzmittel. Entsprechend<br />

gering ist die Ernte. Während seine Berufskollegen 2019<br />

deutschlandweit je Hektar Anbaufläche im Durchschnitt rund 50,9<br />

Dezitonnen (1 Dezitonne = 100 Kilogramm) geerntet haben, sind es<br />

bei Harry Bergmann auf einem Hektar oft nur 8 Dezitonnen <strong>–</strong> wenn er<br />

denn überhaupt erntet. „Wir pflügen, eggen und säen wie jeder andere<br />

Landwirt auch <strong>–</strong> aber das Ernten fällt manchmal aus, weil so wenig<br />

Getreide aufgewachsen ist“, sagt Bauer Bergmann. „Dann brechen wir<br />

den Acker mit der Scheibenegge um“.<br />

Der Feldlilienpfad von Govelin ist ein gut vier Kilometer langer Rundweg,<br />

der teilweise auf dem historischen Postweg von Lüneburg nach<br />

Gartow entlang der Äcker der Familie Bergmann verläuft.<br />

„Wir sorgen auf unseren Flächen dafür,<br />

dass seltene Pflanzen und Tiere überleben.“<br />

Warum er seine Äcker trotzdem bestellt? „Wir sorgen auf unseren<br />

Flächen dafür, dass seltene Pflanzen und Tiere überleben“, sagt Harry<br />

Bergmann. Denn es gibt Pflanzen, wie beispielsweise den Lämmersalat<br />

(Arnoseris minima), die nur auf mageren, sandigen bis lehmigen<br />

nd warum sorget ihr für die Kleidung? Schauet<br />

die Lilien auf dem Felde, wie sie wachsen! Sie arbeiten<br />

nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch,<br />

dass auch Salomo in all seiner Herrlichkeit nicht<br />

gekleidet gewesen ist als derselbigen eins.<br />

aus der Bergpredigt (Matthäus 6, 28 <strong>–</strong> 29 nach Luther 1545)<br />

Sommer 2021<br />

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