Potsdamer Report_2023
Verantwortung – Nachhaltigkeit als pädagogischer Auftrag in Kita, Schule und Hochschule Dritte Konferenz zur Pädagogik 2022
Verantwortung – Nachhaltigkeit als pädagogischer Auftrag in Kita, Schule und Hochschule
Dritte Konferenz zur Pädagogik 2022
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
AUCHTER & ERSCHWEGE | Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) durch wirkliche Partizipation
XXXXXXXX
einer gemeinsamen Entscheidungsfindung. Ein Kind, das sich innerhalb
solcher Prozesse kontinuierlich mit seinen Vorstellungen und
Wünschen einbringt, lernt dabei fast zwangsläufig, sich selbst auf andere
Sichtweisen und Personen einzustellen, kooperativ zu denken, zu
handeln und Konflikte erfolgreich zu regulieren.
• Selbstvertrauen
Wenn eine Person, egal ob Kind, Jugendlicher oder Erwachsener, immer
wieder erlebt, dass sie/er sich an relevanten Entscheidungsprozessen
erfolgreich beteiligen und dabei Kompromisse mit anderen aushandeln
kann, so wird die Person ihrer Fähigkeit, über ihr Handeln und ihr
eigenes Leben selbst bestimmen zu können, zunehmend vertrauen.
Das wachsende Vertrauen in die eigene Selbstwirksamkeit sowie die
damit verbundene wachsende Freude an der eigenen Gestaltungskompetenz
kann dann einen Kreislauf fortlaufender Persönlichkeitsentwicklung
von unschätzbarem Wert für den weiteren Biografie-Verlauf
in Gang setzen, der das Selbstvertrauen der jeweiligen Person
nachhaltig stabilisiert! 23
• Resilienz
Unter Resilienz versteht man die Anpassungsfähigkeit einer Person gegenüber
psychischen, physischen und mentalen Entwicklungsrisiken. 24
Resilienz ist nicht angeboren, sondern wird während der Sozialisation
erlernt. Als Voraussetzung für diesen Lernprozess benötigt eine Person,
wie die Resilienzforschung bewiesen hat, die Auseinandersetzung
mit Herausforderungen. 25
Aus dieser Perspektive betrachtet kommt pädagogischen Fachkräften
die besondere Verantwortung zu, zunehmend „Entscheidungs-Macht“
an Kinder und Jugendliche abzugeben: Damit vergrößert sich für die
Kinder und Jugendlichen nicht nur der Grad ihrer Mitbestimmung, sondern
auch die Anforderung an ihre eigene Kreativität, Gestaltungslust
23 vgl. Bormann, I., de Haan, G. (Hrsg.): Kompetenzen der Bildung für nachhaltige Entwicklung
2008, S. 23-43.
24 vgl. Schubert-Suffrian, F./Regner, M. (2015): Partizipation in Kita und Krippe, in: Kindergarten
heute, Praxis kompakt, Themenheft für den pädagogischen Alltag. Herder-Verlag, Freiburg, S. 11
25 vgl. Wustmann, Corina, Resilienz: Widerstandsfähigkeit von Kindern in Kindertageseinrichtungen
fördern. Beiträge zur Bildungsqualität. Weinheim, Basel, Beltz, 2004.
42