17.07.2023 Aufrufe

Potsdamer Report_2023

Verantwortung – Nachhaltigkeit als pädagogischer Auftrag in Kita, Schule und Hochschule Dritte Konferenz zur Pädagogik 2022

Verantwortung – Nachhaltigkeit als pädagogischer Auftrag in Kita, Schule und Hochschule
Dritte Konferenz zur Pädagogik 2022

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

zu Empathie offensichtlich. Die Kinder erfreuen sich jeden Tag an ihren

Hühnern und formulieren selbst, dass sie durch die Hühner jeden Tag daran

erinnert werden, wo die Lebensmittel herkommen. Es fand im Weiteren

die Auseinandersetzung mit globalen Zusammenhängen statt und

die Kinder haben verstanden, dass unterschiedliche Ernährungsweisen

unterschiedliche globale Auswirkungen auf die Natur haben. Vor diesem

Wissenshintergrund hat die Gruppe gemeinsam entschieden sich vegan

zu ernähren. Hier wird unter dem Aspekt des Selbstkompetenzerwerbs

die Fähigkeit gefördert, die eigene Entscheidung auf der Basis einer Vorstellung

von globaler Gerechtigkeit zu treffen und danach zu handeln.

HIRSCH | Bildung für nachhaltige Entwicklung – die Chance des 21. Jahrhunderts

XXXXXXXX

Plastik

In einer Schichtdienst-Wohngruppe wurde an unterschiedlichen Themen

gearbeitet. Es wurde ein Hochbeet angelegt, ein Bienenhotel gebaut und

es gab eine Fahrradwerkstatt, um die Mobilität der Jugendlichen auf CO ²

-

sparende Art und Weise zu sichern. Vor allem aber war das Thema Plastik

sehr präsent. Der Müll wurde gemeinsam analysiert und gemeinsam

wurden Ideen entwickelt, wie die Gruppe ihren Plastikmüll reduzieren

kann. Es wurden neue Einkaufsideen (Hofladen auf dem nahegelegenen

Bauernhof) entwickelt und umgesetzt. Durch die vielschichtige Auseinandersetzung

konnten die Fachkräfte und die Jugendlichen gemeinsam

unter dem Aspekt der Sach- und Methodenkompetenz weltoffen und

neue Perspektiven integrierend Wissen aufbauen. Die Wohngruppe hat

sich gemeinsam mit der Verschmutzung der Meere durch Plastik und

globale Produktions- und Recycling-Ketten auseinandergesetzt. Jason

(13) antwortete auf die Frage, was er machen würde, wenn er sich in

puncto Umweltschutz etwas wünschen dürfte, egal was es kostet: “Ich

würde Coca-Cola und Nestlé verbieten.” Diese Reaktion zeigt deutlich

ein Verstehen von globalen Zusammenhängen und ein enormes Wissen

über die Praktik des Konzerns, seine Plastikflaschen beispielsweise auf

dem afrikanischen Kontinent zu verkaufen, ohne dass es eine wirksame

Recyclinglösung gibt. In der Dimension der Selbstkompetenzen wird die

Fähigkeit deutlich, Entscheidungen basierend auf einer Vorstellung von

Gerechtigkeit zu treffen. In einem weiteren Schritt könnte hier das Bewusstwerden

der Selbstwirksamkeit stehen, indem die Macht Jasons als

Konsument verdeutlicht wird. So bekommt er auch eine Idee davon, was

er selbst tun und wie er sich einbringen kann.

60

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!