17.07.2023 Aufrufe

Potsdamer Report_2023

Verantwortung – Nachhaltigkeit als pädagogischer Auftrag in Kita, Schule und Hochschule Dritte Konferenz zur Pädagogik 2022

Verantwortung – Nachhaltigkeit als pädagogischer Auftrag in Kita, Schule und Hochschule
Dritte Konferenz zur Pädagogik 2022

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

und abschaffen wollen. Resignation oder Radikalismus sind die Folge.

Zweifellos: Der Klimawandel bedroht viele der gemachten Fortschritte,

könnte die Menschheit zurückwerfen – weshalb wir eine Transformation

hin zur sozial-ökologischen Marktwirtschaft brauchen. Aber die Vorstellung

vieler Nachhaltigkeitsdogmatiker, früher hätten die Menschen

im Einklang mit der Natur gelebt und erst der fossile Kapitalismus habe

uns ins Verderben geführt, ist der größte Mythos unserer Zeit. „Die Menschen

lebten in der Vergangenheit nie in ökologischem Einklang mit

der Natur – sie starben im Einklang mit der Natur“, wie der berühmte

schwedische Statistiker und Autor von „Factfullness“ Hans Rosling einmal

eindrücklich bemerkte.

BENKENS | Plädoyer für einen vernunftbasierten Optimismus

XXXXXXXX

Jochem Marotzke betont: „Der Klimawandel ist ein ernstes Problem, auf

das wir uns einstellen und alles versuchen müssen, ihn zu dämpfen,

keine Frage. Dass junge Menschen aber glauben, ihr Überleben sei gefährdet,

ist komplett unbegründet.“ Es gebe nicht den einen „Point-ofno-Return“,

ab dem wir nichts mehr machen könnten. Huch – wen habe

ich da zitiert, einen Klimaleugner? Nein, Jochem Marotzke ist ein führender

Klimawissenschaftler am Max-Planck-Institut für Meteorologie und

Leitautor des aktuellen IPCC-Klimaberichts der Vereinten Nationen und

war als Referent im Rahmen unseres Schulprojekts „Schools for Future“

am 30.11.2022 an unserer Schule zu Gast. 33 Zwei Wochen später hatten

wir übrigens Mojib Latif zugeschaltet. In diesem Schulprojekt zum Klimawandel

interviewten die Schüler*innen auch die unterschiedlichsten

Akteure des Klimaschutzes in und um Oldenburg, stellten kritische Fragen,

lernten wegweisende Innovationen kennen.

Untergangsstimmung aber motiviert junge Menschen nicht, an technologischen

Durchbrüchen im Klimaschutz zu arbeiten oder andere Menschen

mitzunehmen, sondern zu Fatalismus und moralischer Anklage,

aussichtslosen „Umkehr-Appellen“, Freund-Feind-Denken oder – als

Gegenreaktion: „Nach mir die Sintflut-Denken“. Wir brauchen definitiv

weitere Meilensteine bei den Klimainnovationen – etwa in der Speicheroder

Fusionstechnik. Das schaffen wir aber nicht mit Panik. Welcher

junge Mensch will schon mühevolle 15 bis 30 Jahre an technologischen

Durchbrüchen arbeiten, wenn bis dahin doch ohnehin alles zu spät sei?

33 https://www.lfz-ol.de/post/es-gibt-kein-zu-sp%C3%A4t-f%C3%BCr-Klimaschutz

52

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!