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Potsdamer Report_2023

Verantwortung – Nachhaltigkeit als pädagogischer Auftrag in Kita, Schule und Hochschule Dritte Konferenz zur Pädagogik 2022

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Dritte Konferenz zur Pädagogik 2022

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BENKENS | Plädoyer für einen vernunftbasierten Optimismus

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werden“, schrieb 1970 der Biologe und Nobelpreisträger George Wald

von der Harvard University.

Paul Ehrlich machte in seinem Bestseller „Die Bevölkerungsbombe“

1968 folgende Prognose: „Der Kampf um die Ernährung der gesamten

Menschheit ist vorbei. Hunderte Millionen Menschen werden verhungern.

Nichts kann einen erheblichen Anstieg der weltweiten Sterblichkeitsrate

verhindern.“

Die Liste der Untergangsprognosen kann noch viel weiter und bis heute

fortgesetzt werden. Jüngst sprach UN-Generalsekretär Guterres davon,

dass wir „per Vollgas auf dem Weg in die Klimahölle“ seien. Wie müssen

solche Worte auf junge Menschen wirken?

Dieser Katastrophismus hat eine lange Tradition, wurde wieder und wieder

widerlegt und wird bis heute dennoch kaum hinterfragt: 1982 sagte

der UN-Umweltbeauftragte Tolba: „Wir haben nur noch 18 Jahre, bevor

eine Umweltkatastrophe einsetzt, die so zerstörerisch ist wie jeder nukleare

Holocaust!“ 1990 legte er nach: Wir müssten den Klimawandel

noch vor 1995 in den Griff bekommen, sonst verlören wir den „Klimakampf“.

2007 betonte der Chef des UN-Climate-Panel, dass wir nur noch

zwei bis drei Jahre hätten, danach sei es „zu spät“.

Nun – wie hat sich die Welt in dieser Zeit wirklich entwickelt?

Sowohl Hunger und Armut, Kindersterblichkeit, Analphabetismus, die

Zahl der Opfer von Krankheiten sind spektakulär zurückgegangen! Meine

Oberstufenschüler*innen sind zwischen 16 und 19 Jahren alt. Allein in

dieser kurzen Zeitspanne hat sich die Zahl von Menschen, die weltweit

in extremer Armut leben, von 20 Prozent auf nur noch zehn Prozent halbiert!

Auch in (ehemals) armen Ländern hat sich die Armut durch Welthandel,

den technologischen und medizinischen Fortschritt sowie den

Zugang zu billigen Energien deutlich reduziert.

Die Zahl der Menschen mit Zugang zu sauberer Luft, Elektrizität und

Wasser hat sich erhöht. Und: Dank des ökonomischen und technischen

Fortschritts stirbt heute ein so geringer Anteil der Menschen in Hungersnöten

oder Naturkatastrophen wie nie zuvor in der Menschheitsgeschichte.

Es ist paradox – ausgerechnet die Generationen, die in einer Zeit großgeworden

sind, in der die größten Fortschritte der Menschheit gemacht

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