17.07.2023 Aufrufe

Potsdamer Report_2023

Verantwortung – Nachhaltigkeit als pädagogischer Auftrag in Kita, Schule und Hochschule Dritte Konferenz zur Pädagogik 2022

Verantwortung – Nachhaltigkeit als pädagogischer Auftrag in Kita, Schule und Hochschule
Dritte Konferenz zur Pädagogik 2022

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Panik blockiert rationale, effiziente und technologieoffene Lösungen,

führt zu einem Tunnelblick und „Alles-oder-Nichts-Forderungen“. Wenn

junge Menschen glauben, ihr Leben in der Zivilisation verbrauche drei

Erden, ihre Aufgabe sei es nun, eine Welt mit acht Milliarden Menschen

mehr oder weniger „über Nacht“ auf Netto-Null zu drücken, während ein

Scheitern den Weltuntergang bedeutet – dann können sie ja nur klimadepressiv

werden.

Wer nun wie ich in der Klimakrise auf rationalen Optimismus, auf Hoffnung

und Zuversicht setzt, der muss sich oft anhören, er sei naiv, ein

Schönfärber oder Verharmloser globaler Schreckensmeldungen. Als ich

bei der Potsdamer Konferenz zur Pädagogik einen kleinen Ausschnitt

meines hier skizzierten pädagogischen Ansatzes bzw. meiner grundsätzlichen

Haltung vorstellte, waren die Reaktionen erfreulicherweise

ganz anders: Es gab überwältigendes Interesse für mein Thema und als

ich meine Gedanken und Leitlinien vorstellte, kam ein überaus anregendes,

aber auch kritisch nachfragendes Gespräch zustande. Wir tauschten

Mailadressen aus, auch ich nahm einige Anregungen meiner Gesprächsteilnehmer

dankend an und mit. Mir hat diese Konferenz gezeigt, dass

es durchaus ein großes Bedürfnis nach einem anderen Ansatz gibt, der

den Menschen und die Menschheit nicht als Plage betrachtet, der den

Wunsch nach ökonomischer Entwicklung anerkennt, ohne die sozialen

und ökologischen Folgeschäden eines ungebremsten und unregulierten

Turbokapitalismus auszublenden.

Was mir am Ende wichtig ist: Es geht mir nicht um naiven Zweckoptimismus.

Das wäre tatsächlich fatal. Denn derjenige, der denkt, es sei alles

schon in Ordnung, tut genauso wenig für die Weltverbesserung wie derjenige,

der denkt, es sei ohnehin alles zu spät. Wir dürfen nichts schönfärben,

sollten aber auch nicht alles schwarzmalen.

Der britische Philosoph John Stuart Mill hat in seiner „Rede über die Vollkommenheit“

gesagt: „Ich habe beobachtet, dass nicht der Mensch, der

hofft, wenn andere verzweifeln, sondern der Mensch, welcher verzweifelt,

wenn andere hoffen, von vielen als weise bewundert wird.“ Auch

wenn es etwas pathetisch klingt: Lasst uns das Gegenteil beweisen. Lasst

uns mehr Hoffnung wagen!

performanz

53

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!