Potsdamer Report_2023
Verantwortung – Nachhaltigkeit als pädagogischer Auftrag in Kita, Schule und Hochschule Dritte Konferenz zur Pädagogik 2022
Verantwortung – Nachhaltigkeit als pädagogischer Auftrag in Kita, Schule und Hochschule
Dritte Konferenz zur Pädagogik 2022
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Ansinnen: Nachhaltigkeit bietet durch ihre eigene thematische Vielfalt –
abgebildet in der ökologischen, der sozialen und ökonomischen Dimension
– so viele Anknüpfungspunkte, dass der Lebensweltbezug vielfältig
erreicht werden kann, dass ganz verschiedene Interessen der Schüler:innen
einbezogen werden können. Und dadurch auch die Einbindung des
Themas unter verschiedenen fachlichen Zuschnitten erfolgen kann.
SCHNEIDER & THUNECKE | Nachhaltigkeit im Unterricht und in der Schule
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Der dritte Ansatz, der unsere These stützt, betrifft den Aspekt der Schulentwicklung.
Bisher erleben wir am LISUM häufig, dass die übergreifenden
Themen als Zusatz, als Belastung erlebt werden. Wenn sie inhaltlich
Einzug erhalten, steht häufig die Problembehandlung im Vordergrund:
Wir möchten gerne mehr Nachhaltigkeit in den Unterricht bringen, haben
aber keine Zeit. Unsere Schule soll klimaneutral werden, aber die
Schulleitung ist nicht ausreichend interessiert und begeistert. Unser Kollegium
soll eine globale Schulpartnerschaft unterstützen, aber die Kolleg:innen
können davon nicht überzeugt werden.
Diese drei fiktiven Beispiele führen zu den Aspekten, die uns dabei wichtig
sind. Zunächst einmal möchten wir Nachhaltige Entwicklung/Lernen
in globalen Zusammenhängen nicht rein defizitär betrachten, weder
vom Inhalt noch von der Umsetzung. Vielmehr plädieren wir für das Begreifen
der übergreifenden Themen insgesamt sowie dieses Themas insbesondere
als Chance, Schulentwicklung praktisch und langlebig zu gestalten.
Die Umsetzung des Themas zeigt keine Defizite der Schule auf,
sondern liefert Entwicklungsanlässe. Durch die Auseinandersetzung mit
Nachhaltigkeit wird kein Verzicht auferlegt, sondern ein Umdenken und
Handeln angestrebt. Im Bereich der Nachhaltigkeit wird daher gerne der
Begriff des transformativen Lernens benutzt.
Diese Transformationen benötigen neben viel Engagement, personellen
und teilweise auch finanziellen Ressourcen vor allem: Zeit. Eine wirkliche
Transformation kann nicht von oben herab diktiert und erst recht
nicht in einem kurzen Zeitraum erreicht werden. Wir plädieren daher für
eine realistische zeitliche Planung von kleinen Vorhaben. Eine gesamte
Schule klimaneutral umzugestalten, gelingt nicht mit zwei engagierten
Kolleg:innen binnen eines Jahres. Durch das Setzen von kleinen realistischen
Zielen kann die Veränderung sukzessive erfolgen und alle Beteiligten
können im Prozess im gewünschten Maße berücksichtigt werden.
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