GASTRO das Fachmagazin 1-2/24
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FOODTRENDS 20<strong>24</strong> 11<br />
Bestellern heute sehr am Herzen – <strong>das</strong><br />
gelte sowohl für Essensreste als auch<br />
übermäßige Verpackungen. Vor allem jüngere<br />
Nutzer würden bei Lieferdiensten signifikant<br />
häufiger bestellen, wenn es wiederverwendbare<br />
Verpackungen gäbe.<br />
Fusion Food: Die Verbindung unterschiedlicher<br />
Esskulturen, die auch äußere<br />
Faktoren wie regionale Verfügbarkeiten<br />
oder Umwelteinflüsse berücksichtige,<br />
sei angesagter denn je. Ob vegan,<br />
vegetarisch oder flexibel - Fusion Kitchen<br />
verbinde Gewohnheiten, Kulturen<br />
und Werte miteinander. „Fusion Kitchen<br />
greift Gewohnheiten, Trends und<br />
Einstellungen auf und kombiniert sie zu<br />
neuen Kreationen. Übrigens, selbst die<br />
Currywurst ist streng genommen Fusion<br />
pur, denn sie verbindet die deutsche<br />
Wurst mit amerikanischem Ketchup und<br />
indischem Curry. Und neu interpretiert,<br />
darf sie gerne auch bio, vegan oder vegetarisch<br />
sein“, meint Rützler. Was vor 30<br />
Jahren noch Spitzenköchen vorbehalten<br />
war, <strong>das</strong> Experimentieren mit verschiedenen<br />
Zutaten und Zubereitungsarten,<br />
sei heute ein Trend, der viele begeistere<br />
und sich in Form von neuen populären<br />
Rezepturen rasant auf Social-Media-<br />
Plattformen verbreite.<br />
„Mindful Drinking“<br />
Bleibt noch <strong>das</strong> Thema Getränke und<br />
hier manifestiert sich offenbar tatsächlich<br />
vor allem bei jungen Leuten<br />
ein Trend hin zu weniger Alkohol. Laut<br />
Food-Trendforscher Daniel Anthens weiß,<br />
wie wir in Zukunft essen und trinken.<br />
Foto: AMA-Marketing/Thomas Meyer<br />
dem „forum.ernährung heute“ bezeichnet<br />
der Begriff „The New Sobriety“ die<br />
generelle Entwicklung bei jüngeren Generationen,<br />
ihre Haltung zu Alkohol neu<br />
zu definieren. „Mindful Drinking“ – also<br />
achtsamkeitsbasiertes Trinkverhalten –<br />
bilde demnach für viele die goldene Mitte<br />
zwischen Abstinenz und alkoholdeterminierter<br />
Trinkkultur. So konsumierten<br />
jüngere Menschen quer durch Europa<br />
deutlich seltener und deutlich weniger<br />
Alkohol als Erwachsene ab 40 Jahren.<br />
Das sei eine Frage des Geldes sowie individueller<br />
und gesellschaftlicher Ansprüche<br />
an die Leistungsfähigkeit. Eine Rolle<br />
spielten zudem der Trend zu einem gesunden<br />
Lebensstil sowie zu Achtsamkeit<br />
und Social Media: „Einerseits schränkt<br />
die Furcht vor unangemessenen Posts<br />
Hanni Rützler, Ikone im Bereich Food-<br />
Trends, nennt Mood Food als eines der<br />
Zukunftsthemen..<br />
Foto: Thomas Wunderlich<br />
den Konsum ein. Andererseits geben 26<br />
Prozent der Befragten einer PwC-Studie<br />
aus 2022 an, <strong>das</strong>s ihre Entscheidungen<br />
zum Thema Essen und Trinken durch<br />
soziale Medien beeinflusst sind. Diese<br />
Entwicklung fördert populärer werdende<br />
Phänomene wie den ‚Dry January’,<br />
bei dem im gesamten Jänner kein Alkohol<br />
getrunken wird“, erklärt <strong>das</strong> „forum.<br />
ernährung heute“. Da der Trend des bewussteren<br />
Trinkverhaltens aber nicht<br />
nur auf den Jahresbeginn begrenzt sei,<br />
habe sich auch der Markt angepasst: Der<br />
Alkoholgehalt der Getränke nehme den<br />
Verbraucherwünschen entsprechend<br />
ab. Viele Getränkehändler bezeichnen<br />
Low-Alcohol- und No-Alcohol-Varianten<br />
demnach sogar als den wichtigsten<br />
Kategorientrend.<br />
E N TF Ü H R E N SIE I H R E G Ä S TE I N D E N O R IE N T: LI N SE N,<br />
GETROCKNETE FRÜCHTE UND ORIENTALISCHE GEWÜRZE