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Nachrichten aus Aus Siegen dem Siegener und dem Seniorenbeirat<br />
Kreis Siegen-Wittgenstein<br />
Siegen leicht gemacht<br />
Neues Stadtführungskonzept<br />
Es gibt vielfältige Gründe dafür, Stadtführungen so<br />
durchzuführen, dass sie den Bedürfnissen gerade älterer<br />
Menschen angepasst sind. So fällt auf, dass zunehmend<br />
Senioren die Stadt als Touristen besuchen. Nicht<br />
wenige von ihnen haben deutliche Gehprobleme, möchten<br />
aber dennoch kulturelle Angebote wahrnehmen. Viele steile<br />
Wege und oftmals schlechter Straßenbelag machen sicheres<br />
Gehen sehr schwierig, was häufig zu belastendem<br />
Zeitdruck für alle Beteiligten führt. Auch hat sich der bisherige<br />
Zweistundenrhythmus als nachteilig herausgestellt.<br />
Verbesserungen sind dringend erforderlich.<br />
Ingrid Heinz von der Gesellschaft für Stadtmarketing informierte<br />
den Siegener Seniorenbeirat und bat um Mitwirkung<br />
bei der Erarbeitung eines seniorenfreundlichen Stadtführungskonzepts.<br />
Unter Leitung des stellvertretenden Vorsitzenden<br />
Michael Horak ging man das Problem vor Ort an.<br />
Folgende Änderungen konnte der Beirat erwirken: Ganz<br />
steile Strecken werden aus der Stadtführung herausgenommen,<br />
Parkplätze sind jeweils in Startnähe, die Seniorenführungen<br />
werden auf 90 Minuten verkürzt, Pausen werden eingelegt,<br />
Sitzgelegenheiten geschaffen und im Sommer gibt<br />
es Getränke. Vor allem aber soll ein Dialog mit den Teilnehmern<br />
ins neue Konzept einfließen. Auf Wunsch der Beiratsmitglieder<br />
könnten die Inhalte so gestaltet werden, dass<br />
Senioren auch Erlebnisse aus ihrer Vergangenheit beitragen.<br />
Von solchen Berichten könnten alle Besucher profitieren und<br />
auf die Geschichte der Stadt neugierig gemacht werden.<br />
Drei unterschiedlicher Führungen<br />
werden angeboten:<br />
1: Oberes Schloss und<br />
Schlosspark: Treff am<br />
Musikpavillon. Einführung<br />
in die Stadt- und Schlosgeschichte<br />
Siegens – Weißer<br />
Garten – äußere Stadtmauer<br />
– Haingericht und alter<br />
Friedhof – Unter dem Gingko-Baum<br />
– Rubensbrunnen<br />
– Hexenturm – Arme Sünderpforte<br />
– Kleiner Krebs<br />
– Wehrturm – Hainer Stollen<br />
– Anna-Helenen-Stift<br />
– Kräutergarten – Juliane<br />
von Stolberg, Pflanzenheikunde<br />
in heutiger Zeit –<br />
Großer Krebs mit weitem<br />
Rundumblick – anschließend<br />
Museumsbesuch.<br />
Foto: Seniorenbeirat der Stadt Siegen<br />
2: Unteres Schloss und Handwerkerviertel: Treff an der<br />
Brunnenanlage/Alte Poststraße. Unteres Schloss.– Kirchhof<br />
und Martinikirche – Hirtenbrunnen – Erläuterungen<br />
zur Struktur der mittelalterlichen Stadt – Marienkirche<br />
– Pfarrer-Ochse-Platz – Schlossergasse – Eckgasse und<br />
Hermannstraße – Ausführungen zum Handwerkerviertel<br />
– Straßennamen – Wohnviertel Berufe und Zünfte.<br />
3: Nikolaikirche – Rathaus und Markt: Treff am<br />
Rathaus/Markt. Nikolaikirche. Geschichte der Nikolaikirche<br />
– architektonische Besonderheiten des Gotteshauses<br />
– Namenspatronen der Kirche und wechselnde<br />
Konfessionen – Fürst Johann-Moritz, Krönchen und<br />
Taufschale – Rathaus und Markt.<br />
Mit diesem Konzept bietet die Stadt Siegen für all jene,<br />
die es auf kürzeren Wegen langsamer angehen lassen<br />
wollen, sich im Sitzen Zeit zum Zuhören nehmen oder in<br />
der Gesellschaft anderer Menschen miterzählen möchten<br />
hochwertige Stadterkundungen an. In engagierter, spannender<br />
und humorvoller Form konnte Ingrid Heinz auch die<br />
Mitglieder des Seniorenbeirates begeistern. Ich habe mich<br />
immer auf all unsere Gäste gefreut, dabei spielte es keine<br />
Rolle, ob ein Kindergarten aus der näheren Umgebung oder<br />
eine Seniorengruppe, ein Gesangsverein oder eine Firmenbelegschaft<br />
zu einer Führung kamen.Wichtig war und ist<br />
die Freude am Umgang mit Menschen, einerlei, ob gesund<br />
oder mit gewissen Einschränkungen. Es wäre mir eine große<br />
Freude, wenn mehr Menschen von dem neuen Angebot „Siegen<br />
leicht gemacht“ erfahren und mal wieder den Versuch<br />
wagen, die Stadt kennenzulernen. Ernst Göckus<br />
Stadtführerin Ingrid Heinz (3.v.l.) mit Vertretern des Seniorenbeirates<br />
2/<strong>2016</strong> durchblick 13