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2016-02

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Jung-Stilling-Krankenhaus in Siegen<br />

Foto:Rita Petri<br />

halten die Krankenhäuser im Schnitt 32 € pro ambulantem<br />

Notfall. Dem gegenüber stehen 120 € im ambulanten kassenärztlichen<br />

Bereich.<br />

Qualität der ärztlichen Leistung<br />

und Qualitätsberichte<br />

Jeder Arzt, jede Schwester und jeder Pfleger ist darauf bedacht,<br />

gewissenhaft zum Wohle des Kranken zu arbeiten. Aber<br />

Herr Gröhe fordert ausdrücklich qualitativ gute Arbeit und will<br />

die Kriterien hierzu schriftlich festlegen. So und nicht anders<br />

sollen sie erfüllt werden und andernfalls wird mit Lizenzentzug<br />

gedroht. Das Reglement bedingt, dass Ärzte numerisch<br />

erfasst, miteinander verglichen, statistisch bewertet<br />

und mit Etiketten = Zertifikaten versehen werden.<br />

Der Druck Zertifizierung = Qualität der geleisteten<br />

Arbeit bleibt konstant bestehen, der Markt führt die<br />

Kontrollen durch, es entsteht ein offener Wettbewerb,<br />

kollegiales Zusammenarbeiten und gegenseitiger<br />

Respekt bleiben auf der Strecke. Kollegialität<br />

ist einer der Grundpfeiler des ärztlichen Berufes, es<br />

droht eine Konkurrenz zwischen den Ärzten und<br />

zwischen den Krankenhäusern. Die Krankenhäuser<br />

werden gezwungen, in regelmäßigen Abständen<br />

detaillierte Qualitäts- und Rechenschaftsberichte<br />

über ihre Arbeit abzuliefern, die Einzelheiten dieser<br />

Berichte sind noch nicht exakt ausgearbeitet. Es<br />

gibt also bis jetzt keine ausreichenden Kriterien für<br />

die Beurteilung der Qualität. Kleine Krankenhäuser<br />

mit weniger technischer Geräteausstattung, mit<br />

weniger Routine bei komplizierten Behandlungsabläufen<br />

usw. geraten gegenüber den großen Kliniken<br />

ins Hintertreffen, ohne dass ein wirklich schlechtes<br />

Behandlungsergebnis vorliegt. Zum Nachteil der<br />

ansässigen Bevölkerung werden also kleinere Häuser<br />

geschlossen oder zu Alten- und Pflegeheimen<br />

umfunktioniert.<br />

Krankenhausträger rechnen mit mehreren Millionen Euro<br />

Kürzungen im Jahr. Schon jetzt machen 40 % der Kliniken<br />

Verluste und würden im Verlauf von 5 Jahren zu einem bedenklich<br />

hohen Anteil noch weiter ins Minus rutschen. Das<br />

heißt: Die geplante Krankenhausstrukturreform gefährdet die<br />

ländlichen Krankenhäuser mit weniger als 200 Betten. Hier<br />

möchte der Seniorenbeirat der Stadt Siegen an alle beim neuen<br />

Krankenhausstrukturgesetz Beteiligten appellieren, die<br />

Folgen der Änderung vor allem für die ältere Bevölkerung<br />

nochmals zu überdenken. Dr. med. Wolfgang Bauch<br />

Anm d. R: Dr Wolfgang Bauch ist Mitglied des Seniorenbeirats der<br />

Stadt Siegen, in diesem Sprecher des Arbeitskreises 1 (Bauen, Wohnen,<br />

Soziale Einrichtunen, Gesundheit, Netze, Infrastruktur und Pflege)<br />

Die Situation in der heimischen Region<br />

Die geplante Krankenhausreform hat für den<br />

heimischen Raum massive negative Folgen. Die<br />

2/<strong>2016</strong> durchblick 63

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