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Fachwerkweg Freudenberg –<br />
Auf der Spur des „Wilden Mannes“<br />
Ein schöner Ausblick prägt auch einen Wanderweg – Altstadt von Freudenberg<br />
Serie: WanderHöhepunkte links und rechts des Rothaarsteigs;<br />
Wegmarkierung: Wät; Parken: Parkplatz „Hinterm<br />
Schloss“ in Freudenberg; Eingangsportal: Beim Aufstieg<br />
zum Kurpark; Streckenlänge: 11,9 km; Höhenmeterangabe:<br />
312 m; Dauer der Wanderung: Dreieinhalb Stunden; Bänke<br />
und Rastplätze sind in großer Anzahl vorhanden; Schuhwerk:<br />
Keine besondere Empfehlung.<br />
Mit einem „Wander-Aktionstag“ wurde der Rundweg am<br />
18. Juni 2011 als letzter der zwölf zu der Serie gehörenden Wanderwege<br />
eröffnet. Anders als sonstige Kommunen gibt die Stadt<br />
Freudenberg auch die Kosten des Wegs an. Rund 40.000 Euro<br />
wurden investiert. Der Fachwerkweg bietet überhaupt einiges,<br />
was es andernorts nicht gibt – sowohl in positiver als auch in<br />
negativer Hinsicht. Hierzu Näheres in den folgenden Zeilen.<br />
Zuerst einmal bewegen wir uns gegen die Richtung der<br />
Uhr vom Parkplatz „Hinterm Schloss“ auf Kopfsteinpflaster<br />
quer durch die Altstadt und ersteigen die hohe Treppe<br />
zum Kurpark. Von hier aus bietet sich die einmalige Sicht<br />
auf die vielen Giebelseiten der Häuser, nach denen der Weg<br />
benannt ist. Rund um die Welt ist der Anblick bekannt.<br />
Durch ihn wird unterstrichen, dass auch ein malerischer Ort<br />
einen Wanderweg positiv prägen kann. Spezielle Details<br />
zum Wegthema gibt es unterwegs an etlichen Stationen. Die<br />
Besonderheiten der Fachwerkbauweise werden anhand von<br />
einzeln aufgestellten Modellen erklärt. Beim Gang durch<br />
das schöne Gambachtal trifft man zum Beispiel auf den in<br />
der Überschrift zitierten „Wilden Mann“. Dieser stellt eine<br />
Figur mit abgespreizten Armen und Beinen dar.<br />
Dass es auch rund um den „Flecken“ eine Bergbautradition<br />
gibt, lässt sich aus einem Stolleneingang und der<br />
Nachbildung eines „Eisenverhüttungsplatzes aus dem 7./8.<br />
Jahrhundert“ ersehen. Der Wanderweg führt hiernach sogar<br />
durch einen 396 Meter langen Tunnel. Hintergrund ist, dass<br />
die Trasse der stillgelegten Bahnstrecke von Freudenberg<br />
nach Hohenhain zu einem Radweg umgebaut wurde. Es<br />
geht weiter durch die Außenbezirke von Hohenhain und<br />
danach kann man schöne Ausblicke ins Wildenburger Land<br />
genießen. An Mausbach vorbei nähern wir uns schließlich<br />
wieder Freudenberg. Gemäß dem Begleitheft des heimischen<br />
Touristikverbands wartet hier ein „Highlight“ auf<br />
uns. Zitat: „Nach Querung der K1 und eines Baches steigt<br />
der Weg hinauf nach dem Friedenshort, wo eine traumhafte<br />
Waldpassage beginnt. Viel zu schnell mündet dieser<br />
idyllische Pfad auf dem Lokalweg …“ Wohl wahr! 5:04<br />
Minuten zeigt meine Stoppuhr und schon ist der einzige (!)<br />
Waldpfad auf der gesamten Strecke absolviert.<br />
Einen sonst nirgendwo erreichten Wert gibt es hingegen bei<br />
den Asphaltpassagen. Gut und gerne anderthalb Stunden wandert<br />
man auf Teerwegen. Das ist fast die Hälfte der Wanderdauer.<br />
Noch ein negativer Punkt: Die Wegmarkierung lässt sehr<br />
zu wünschen übrig. Man kann auch sagen: Sie ist mies! Das<br />
„Wät“ ist etliche Male nicht zu finden. Von den insgesamt elf in<br />
unserer Serie beschriebenen Wegen nimmt der Fachwerkweg<br />
in dieser Disziplin unangefochten den elften Rang ein. <br />
2/<strong>2016</strong> durchblick 17