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Sommerfarben<br />
von Wolfgang Prietsch<br />
Unter Regenwolken, grau,<br />
fällt Licht durch. Nur wenig hellblau<br />
am Himmel zu seh´n.<br />
Langsam geh´n<br />
Haufenwolken hin<br />
über die Stille in grün.<br />
Weicher Wasserdampfwatte Formenvielfalt<br />
über dem Tal. Der Bäume und Sträucher Gestalt<br />
unverwechselbar individuell ebenso.<br />
Kein Unisono<br />
um uns her. Spielt der Wind<br />
auf zum Sommertanz.<br />
Anmutig und weich sind<br />
die Spiele der Bäume,<br />
ergreifen erreichbare Lufträume,<br />
geben sich ganz<br />
hin dem Reigen.<br />
Die Zweige neigen<br />
sich und singen mit des Windes Gesang.<br />
Singen einen Windsommertag lang,<br />
und hören den Habichtschrei hoch in der Luft.<br />
Zieht ein süßer Honigduft<br />
mit dem Wind über das Wiesenland.<br />
Am Rand<br />
eines Wassers blüh´n<br />
Dost und Sumpf – Ziest. Im Grundton Grün<br />
Tupfen in Rosa und Violett.<br />
Der Wiese wogendes Grasbett<br />
geöffnet und zur Umarmung bereit<br />
wie eine liebende Frau. Bleib´ steh´ n , Zeit!<br />
Soll´ n ein –<br />
gehen in mich wie heller Wein<br />
Farben und Formen und Töne und ein wunderbarer<br />
Sommergeruch.<br />
Such´<br />
mehr nicht,<br />
nur dieses einfache Gedicht,<br />
doch weniger auch nicht.<br />
Bleib‘ einfach mal steh‘n!<br />
von Helga Düringer<br />
Bleib‘ steh‘n, schau‘ an den Regenbogen,<br />
genieße seine bunte Pracht,<br />
die Wolken sind nach rechts gezogen<br />
und links davon die Sonne lacht!<br />
Bleib‘ steh‘n, schau‘ an den Regenbogen,<br />
nur kurz ist seine Lebenszeit,<br />
die Thermik hat ihn schnell verschoben,<br />
sei für den Augenblick bereit!<br />
Bleib‘ steh‘n, wenn dir die Amsel singt,<br />
fröhlich heut‘ ihr Lied,<br />
hör‘ zu wie lieblich es erklingt<br />
im Vogelschutzgebiet.<br />
Bleib‘ steh‘n, wenn dort ein Fröschlein quakt,<br />
verfolge seine Spur,<br />
wenn was an deiner Seele nagt,<br />
genieße die Natur!<br />
Und raschelt dort im Unterholz<br />
‚ne süße kleine Maus,<br />
begleitet dich bei Abendrot<br />
ein Glühwürmchen nach Haus!<br />
Foto: Rita Petri<br />
„Bleib‘ einfach mal steh‘n!“<br />
22 durchblick 2/<strong>2016</strong>