Marktstrukturen und Marktverhalten im deutschen ... - dibogs
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lichen Arbeitsrecht <strong>und</strong> der staatlichen Finanzierung, in dem sich kirchliche<br />
Krankenhäuser bewegen. Insbesondere ist in diesem Zusammenhang die Befreiung<br />
der kirchlichen Krankenhäuser beispielsweise von der Körperschaftssteuer<br />
hervorzuheben.<br />
Die Krankenhausmarktstruktur wird vor allem durch kleine <strong>und</strong> mittelgroße<br />
Krankenhäuser in Agglomerationsräumen <strong>im</strong> Bereich der Inneren Medizin,<br />
der Chirurgie <strong>und</strong> der Frauenheilk<strong>und</strong>e geprägt. Die Leistungserbringung<br />
erfolgt effizient <strong>und</strong> in einem sehr diversifizierten Umfeld.<br />
Hinsichtlich des <strong>Marktverhalten</strong>s lässt sich gemäß Schwegel eine deutliche<br />
Ausrichtung der betrachteten Einrichtungen hin zu Wachstum <strong>und</strong> Innovationen<br />
konstatieren. Unter anderem bestehen ein positiver Zusammenhang zwischen<br />
dem Autonomiegrad <strong>und</strong> der Innovationsfreudigkeit <strong>und</strong> negative<br />
Wechselwirkungen zwischen der Sach- bzw. Personalkostenhöhe <strong>und</strong> der<br />
Größe eines betrachteten Krankenhauses. Im Hinblick auf mögliche Unterschiede<br />
zwischen katholischen <strong>und</strong> evangelischen Krankenhäusern verweist<br />
Schwegel auf einen deutlich höheren Case Mix Index der evangelischen Krankenhäuser<br />
<strong>im</strong> Vergleich zu ihren katholischen Pendants.<br />
Bezugnehmend auf die Auswirkung der kirchlichen Krankenhausträgerschaft<br />
auf das Marktergebnis <strong>und</strong> damit die medizinische Qualität zeichnet<br />
Schwegel ein heterogenes Bild. Als Indikator werden die BQS Vorgaben herangezogen<br />
<strong>und</strong> beispielsweise für den Bereich der Geburtshilfe ausgewertet. Die<br />
Erfüllung der Vorgaben in diesem <strong>und</strong> anderen Teilbereichen der Medizin<br />
scheint positiv zu sein. Deutlich negativer fällt die Überprüfung der angestrebten<br />
Renditeziele der Krankenhäuser aus. So werden laut dem Autor die selbstgesteckten<br />
Renditeziele nur von den wenigsten Krankenhäusern erreicht.<br />
Weiteren Forschungsbedarf sieht Schwegel unter anderem in der möglichen<br />
Integration von alternativen theoretischen Ansätzen, wie etwa der Property-<br />
Rights-Theorie, oder der Aufbereitung der Kennzahlen mittels einer Regressionsanalyse.<br />
Auch könnte die Einführung eines „kirchlichen Krankenhaus-<br />
Audits“ interpretatorischen Mehrwert liefern.<br />
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