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Marktstrukturen und Marktverhalten im deutschen ... - dibogs

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Wright (2004) zeigt in einem spieltheoretischen Ansatz, dass Unternehmen,<br />

die Produkte mit hoher Qualität anbieten17 , von einer Verhandlungslösung<br />

profitieren können. So ist <strong>im</strong> Vergleich zum Fall ohne Regulierung der Preis<br />

bei einer Verhandlungslösung zwar niedriger, der Gewinn jedoch größer.<br />

Eine solche Überlegung scheint hinter einem Positionspapier des Verbands<br />

forschender Arzne<strong>im</strong>ittelhersteller (vfa) zu stehen, in dem er sich für eine<br />

wettbewerbliche Lösung ausgespricht. 18 Gleichzeitig wird die Abschaffung<br />

zentraler Regulierung gefordert, da das „Nebeneinander von Dirigismus <strong>und</strong><br />

Wettbewerb (...) ordnungspolitisch inkonsequent <strong>und</strong> auf Dauer nicht tragfähig“<br />

sei. 19 Diese Haltung lässt sich vielleicht auch darauf zurückführen, dass <strong>im</strong><br />

Nebeneinander von zentraler Regulierung über Festbeträge <strong>und</strong> dezentralen<br />

Verhandlungen der jeweilige Festbetrag als Preisobergrenze wirkt. 20<br />

Zentrale Preisregulierung durch Preisverhandlungen als alleinigen Preisbildungsmechanismus<br />

zu ersetzen, ist jedoch nicht unproblematisch, da höhere<br />

Preise resultieren können. So zeigen Garcia Mariñosa et al. (2009) in einem<br />

Zwei-Länder-Modell, dass Regulierungsbehörden aufgr<strong>und</strong> geringerer Preise<br />

dann externe Referenzierung gegenüber Verhandlungslösungen präferieren,<br />

wenn Zuzahlungen relativ hoch sind <strong>und</strong> das regulierende Land klein ist. In<br />

diesem Zusammenhang ist auch das Ergebnis von Jelovac (2005) zu sehen, dass<br />

in Verhandlungen der Preis eines Arzne<strong>im</strong>ittels mit der Höhe der Zuzahlungen<br />

steigt. Ackermann (2010) gelangt zu einem ähnlichen Ergebnis. Regulierungsbehörden<br />

mit wenig Verhandlungsmacht (welche mit der Größe eines Landes<br />

17 In dem Modellrahmen kann die vertikale Differenzierung der Produkte auch auf die Wahrnehmung<br />

der Konsumenten zurückgeführt werden, d. h. es ist ausreichend, wenn die Konsumenten<br />

ein Produkt als qualitativ höherwertig wahrnehmen, es muss nicht objektiv höherwertig<br />

sein.<br />

18 Vgl. Verband forschender Arzne<strong>im</strong>ittelhersteller (2011).<br />

19 Vgl. Verband forschender Arzne<strong>im</strong>ittelhersteller (2011).<br />

20 Vgl. Greß et al. (2009).<br />

15

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