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Marktstrukturen und Marktverhalten im deutschen ... - dibogs

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wenn die drei Eingriffe Standardeingriffe sind, die jedes Krankenhaus durchführen<br />

können sollte, ist zu bezweifeln, dass Krankenhäuser tatsächlich alle<br />

anderen Einrichtungen in ihrem Umfeld als Wettbewerber wahrnehmen. Dass<br />

nur Allgemeinkrankenhäuser, also keine reinen Psychiatrien in die Analyse<br />

aufgenommen werden <strong>und</strong> zudem keine kleinen Spezialkrankenhäuser betrachtet<br />

werden, ist eine überzeugende Einschränkung. Jedoch wäre es eine<br />

durchaus angebrachte Alternative, die Marktmacht alleine auf Basis der relevanten<br />

Abteilungen (Chirurgie bei der Weber-B-Fraktur, Kardiologie bei der<br />

Stenose <strong>und</strong> Frauenheilk<strong>und</strong>e für die Konisation) statt des gesamten Hauses<br />

zu messen. Zudem müssen bei der Best<strong>im</strong>mung der Marktmacht Krankenhäuser<br />

besonders berücksichtigt werden, die in Ketten oder Verbünden zusammenarbeiten<br />

<strong>und</strong> deshalb als größere Einheiten agieren. 6<br />

Bezüglich der räumlichen Abgrenzung des Marktes ist der gewählte Ansatz<br />

dagegen positiv hervorzuheben. Viele Robustheitschecks bei der Wahl der<br />

max<strong>im</strong>alen Distanz zwischen zwei Krankenhäusern, damit sie noch als potenzielle<br />

Wettbewerber gelten, unterstützen die Gesamtaussage <strong>und</strong> lassen nicht<br />

auf eine arbiträr gewählte Spezifikation schließen.<br />

3. Fazit<br />

Dewenter/Jaschinski/Kuchinke bearbeiten in einem sehr innovativen Ansatz<br />

eine Frage, die schon jetzt wichtig ist, aber auch in der Zukunft noch deutlich<br />

an Relevanz gewinnen wird. Sie zeigen, dass Krankenhäuser ihre Wettbewerbssituation<br />

berücksichtigen <strong>und</strong> ihr Handeln darauf anpassen. Sie liefern damit<br />

weitere Evidenz dafür, dass Krankenhäuser zunehmend versuchen, Effizienz<strong>und</strong><br />

Wirtschaftlichkeitsreserven auszuschöpfen. Dies unterstreicht zwar den<br />

6 Siehe Schmid (2011) für eine ausführliche Darlegung dieses Gedankens.<br />

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