Marktstrukturen und Marktverhalten im deutschen ... - dibogs
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Bef<strong>und</strong>en diverser Autoren (vgl. Zwanziger et al. (1994), Halbersma et al. (2007),<br />
Lindrooth (2008) oder Varkevisser et al. (2008)), die eine stärkere Differenzierung<br />
des Produktmarktes anregen <strong>und</strong> konkrete Vorschläge unterbreiten. Sie kritisieren<br />
unter anderem, dass nach der allgemeinen Abgrenzung Spezialanbieter<br />
ohne Einschränkung mit Allgemeinkrankenhäusern konkurrieren, das Kreiskrankenhaus<br />
auf gleicher Ebene mit dem Uniklinikum steht. Diese Kritik<br />
erscheint insbesondere dann plausibel, wenn man sich beispielsweise die relativ<br />
hohen Marktzutrittsschranken <strong>im</strong> <strong>deutschen</strong> Krankenhausmarkt vor Augen<br />
führt. Rigide Krankenhauspläne können selbst die krankenhausinterne Umwidmung<br />
von Betten zu einem neuen Behandlungsschwerpunkt vor große<br />
Hürden stellen. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> kann auch die Argumentation des<br />
B<strong>und</strong>eskartellamts für den Verzicht auf weitere Produktdifferenzierung nicht<br />
überzeugen (vgl. BKartA (2005), S. 37-40). Ein Beschluss des Kartellsenats des<br />
OLG Düsseldorf (2007) unterstreicht dies. Er bestätigte nicht nur die Anwendbarkeit<br />
der Fusionskontrolle auf den Krankenhaussektor, sondern äußerte<br />
sich auch zur Marktabgrenzung. Hinsichtlich des Produktmarktes wird<br />
explizit darauf verwiesen, dass „eine Unterteilung des Marktes für Krankenhausdienstleistungen<br />
nach medizinischen Fachbereichen in Betracht zu ziehen<br />
ist“ (OLG Düsseldorf (2007), S. 1).<br />
6. Geographischer Markt<br />
Häufiger als der Produktmarkt war der geographische Markt <strong>im</strong> Fokus des<br />
wissenschaftlichen Interesses. Das Gr<strong>und</strong>problem der Abgrenzung geographischer<br />
Märkte umreißt Haas-Wilson/Gaynor (1998a), S. 1413: “For example,<br />
in merger analyses, if product or geographic markets are defined too broadly,<br />
then firms that are not true competitors of the merging firms will be included<br />
in the analysis and, thus, market concentration and the potential for anticompetitive<br />
behavior will be <strong>und</strong>erest<strong>im</strong>ated. On the other hand, if product or<br />
geographic markets are defined too narrowly, then true competitors will be<br />
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