Marktstrukturen und Marktverhalten im deutschen ... - dibogs
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Beantwortung dieser Fragen „ja“ ist, dann wäre es angezeigt, neue Verfahren<br />
oder Kennzahlen zu entwickeln. Fakt ist jedoch, dass die genannten Methoden<br />
verblüffend gute wettbewerbsökonomische Ergebnisse liefern. Dies gilt z. B.<br />
<strong>im</strong> Rahmen der Zusammenschlusskontrolle in Europa. Hierzu gibt es etwa<br />
Studien die prüfen, ob vollzogene Fusionen nicht besser hätten untersagt<br />
werden solle (Fehler erster Ordnung) <strong>und</strong> ob Fusionen die untersagt worden<br />
sind, nicht besser hätten genehmigt werden sollen (Fehler zweiter Ordnung). 6<br />
Insgesamt sind die Fehler verhältnismäßig gering, „obwohl“ sich die<br />
Wettbewerbsbehörden auf althergebrachte, „old industrial economics“-<br />
Ansätze verlassen <strong>und</strong> ihre Entscheidungen darauf stützen. 7<br />
Eine letzte Anmerkung sei an dieser Stelle noch gestattet, die viele<br />
Diskussionspunkte <strong>im</strong> Beitrag betreffen. Aufgr<strong>und</strong> des Charakters des Beitrags<br />
als eine Art „Übersichtsartikel“ spricht der Autor unterschiedliche<br />
Diskussions- oder Problemebenen an. Eine betrifft die Theorie- oder<br />
konzeptionelle Ebene, eine zweite die Anwendungsebene, eine dritte die<br />
statistisch-ökonometrische Ebene, wie <strong>im</strong> vorangegangenen Abschnitt<br />
zumindest teilweise angedeutet worden ist. Es wäre hierbei schön gewesen,<br />
diese unterschiedlichen Ebenen auch so klar zu kennzeichnen, um dem Leser<br />
einen besseren Überblick zu verschaffen <strong>und</strong> einen noch besseren Einstieg in<br />
die weitere Literatur strukturiert vorzugeben. 8 Beispielsweise ist die Diskussion<br />
um den HHI oder den SVE-Ansatz ein allgemeines Forschungsfeld der<br />
Industrie- <strong>und</strong> Wettbewerbsökonomie. Allgemein deswegen, weil die<br />
Probleme, die hier auftauchen, unabhängig vom Objektbereich, also<br />
Krankenhäusern, zu sehen sind <strong>und</strong> seit längerem diskutiert werden. Die Frage<br />
der S<strong>im</strong>ulationen <strong>und</strong> Hospital-Choice-Modelle ist dagegen beispielsweise eine<br />
88<br />
6 Vgl. hierzu z. B. Christiansen (2006).<br />
7 Vielleicht handelt es sich auch deshalb um bewährte Methoden.<br />
8 Zusätzlich werden unterschiedliche Kenntnisse <strong>im</strong> Detail an den Leser gestellt.