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Marktstrukturen und Marktverhalten im deutschen ... - dibogs

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9. Hospital Choice Modelle <strong>und</strong> S<strong>im</strong>ulationen<br />

Gerade Lindrooth (2008) verweist aber auch auf eine Reihe neuer methodischer<br />

Ansätze, die helfen könnten, diese <strong>und</strong> weitere offene Fragen zu klären.<br />

Hierzu zählen insbesondere sogenannte Hospital Choice Modelle. So berechnet<br />

Varkevisser et al. (2010) auf Basis von Falldaten mit Informationen zur<br />

Herkunft der Patienten <strong>und</strong> ihrer Entfernung zum gewählten sowie zu alternativen<br />

Krankenhäusern Zeitelastizitäten, die er nutzt, um die Wettbewerbsintensität<br />

zu best<strong>im</strong>men. Auch Tay (2003) beginnt seine Analyse mit der Schätzung<br />

eines Hospital Choice Modells <strong>und</strong> kommt zum Ergebnis, dass bei Krankenhausleistungen<br />

Qualitätsunterschiede ein entscheidender Faktor sind, der in<br />

der Analyse von Marktmacht zwingend zu berücksichtigen ist – die Berechnung<br />

rein geographischer, marktanteilsbasierter Konzentrationsindizes (wie in<br />

den meisten Studien vorgenommen) würde ein irreführendes Bild der wahren<br />

Machtverhältnisse liefern. Auch das Verhandlungsmodell von Town <strong>und</strong> Vistnes<br />

(2001) basiert auf der Schätzung eines Discrete-Choice-Modells. Basierend auf<br />

seinen Ergebnissen können die Autoren die Veränderung der Verhandlungsposition<br />

(Marktmacht) von Krankenhausträgern analysieren, wenn dem Netzwerk<br />

ein weiteres Krankenhaus hinzugefügt oder ein anderes entfernt wird.<br />

Capps et al. (2010) berechnen auf ähnliche Weise den Nutzen eines jeden Krankenhauses<br />

in einem Netzwerk <strong>und</strong> ziehen daraus Schlüsse auf die Veränderungen<br />

der Wohlfahrt sowohl <strong>im</strong> näheren Umkreis des Krankenhausnetzwerks als<br />

auch bezogen auf die gesamte Gesellschaft.<br />

Vogt/Town (2006) kommen zu dem Ergebnis, dass diese meist auf Hospital<br />

Choice Modellen beruhenden S<strong>im</strong>ulationen in der Tendenz noch weitaus<br />

deutlicherer Preiseffekte zunehmender Konzentration vorhersagen, als dies<br />

klassische Studien auf Basis des MSVE-Paradigmas tun. Dass diese Studientypen<br />

trotz ihres überlegenen methodischen Designs (Vermeidung des<br />

Endogentitätsproblems, explizite F<strong>und</strong>ierung in der Nutzentheorie etc.) noch<br />

<strong>im</strong>mer eher selten zum Einsatz kommen, liegt neben der Komplexität der<br />

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