10.01.2013 Aufrufe

Marktstrukturen und Marktverhalten im deutschen ... - dibogs

Marktstrukturen und Marktverhalten im deutschen ... - dibogs

Marktstrukturen und Marktverhalten im deutschen ... - dibogs

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

lich nicht allzu groß sind, zeigt die Tatsache, dass nur ein Viertel aller Krankenhäuser<br />

überhaupt den Versichertenstatus abfragt. Hier ist den Autoren<br />

zuzust<strong>im</strong>men, die bereits das als erstes Ergebnis der Analyse nehmen <strong>und</strong> zum<br />

Schluss kommen, dass Patientenselektion in Deutschland (noch) kein übergreifendes<br />

Phänomen ist.<br />

Die Stärke des Beitrags liegt vor allem darin, dass die Autoren sich nicht<br />

mit einer rein deskriptiven Darstellung des Zusammenhangs von Patientenselektion<br />

<strong>und</strong> Wettbewerb zufrieden geben, sondern nach dem kausalen Einfluss<br />

des Wettbewerbs auf die Selektion fragen. Hierbei zeigen sie überzeugend auf,<br />

dass eine s<strong>im</strong>ultane Beziehung zwischen beiden Variablen besteht, die keine<br />

einfache OLS- bzw. Probit-Schätzung erlauben. Auch der IV-Ansatz zur Lösung<br />

überzeugt. Allerdings lässt die Durchführung des IV-Ansatzes noch<br />

Raum für Kritik offen. Insbesondere ist zu kritisieren, dass die Ausführung<br />

sehr „mechanisch“ bleibt <strong>und</strong> die Autoren sich bei der Rechtfertigung der<br />

Instrumente fast ausschließlich auf statistische Tests verlassen. Gerade die<br />

neuere empirische Literatur legt aber sehr großen Wert darauf, ausführlich<br />

theoretisch darzulegen, warum die gewählten Instrumente valide sind <strong>und</strong> wie<br />

genau sie wirken. Ein IV-Ansatz ist nichts anderes als der Versuch, künstlich<br />

ein „Exper<strong>im</strong>ent“ nachzustellen, das es erlaubt, kausale Einflüsse zu identifizieren.<br />

Das Exper<strong>im</strong>ent in dieser Anwendung wäre, dass manche Krankenhäuser<br />

aus rein exogenen Gründen, die nicht vom Krankenhaus beeinflusst werden<br />

können, einer anderen Wettbewerbsintensität ausgesetzt sind als andere.<br />

Für den empirischen Wirtschaftsforscher (nicht unbedingt für die Krankenhäuser!)<br />

wäre es zum Beispiel ideal, wenn die Politik durch ein Gesetz die<br />

Wettbewerbssituation in einer Region ändert, während sie in einer anderen<br />

nicht eingreift. So ein Politikeingriff könnte ein Instrument sein, da er exogen<br />

für die Krankenhäuser gegeben ist. Leider wird bei den von den Autoren ge-<br />

55

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!