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Marktstrukturen und Marktverhalten im deutschen ... - dibogs

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Für die empirische Analyse verwenden die Autoren Daten, die aus einem<br />

Exper<strong>im</strong>ent stammen, wie es bis dato noch nicht <strong>im</strong> <strong>deutschen</strong> Krankenhausbereich<br />

durchgeführt wurde. 2 Hierbei haben fiktive Patienten mit einer von<br />

drei möglichen vorgegebenen Krankheiten, die zwar alle nicht akut lebensbedrohlich<br />

sind, aber trotzdem innerhalb von zwei Wochen behandelt werden<br />

sollten, bei Krankenhäusern angerufen, um einen Behandlungstermin auszumachen.<br />

In etwa einem Viertel der Fälle haben Krankenhäuser den Versicherungsstatus<br />

der Patienten abgefragt, möglicherweise um Privatversicherten eine<br />

bevorzugte Behandlung einräumen zu können. Die Autoren interpretieren das<br />

Abfragen des Versicherungsstatus als Evidenz dafür, dass Krankenhäuser<br />

versuchen, lukrativere Patienten zu selektieren <strong>und</strong> verwenden die so generierte<br />

binäre Variable als Abhängige in einem Regressionsmodell. Erklärende<br />

Variablen sind in erster Linie ein Maß der Wettbewerbsintensität <strong>im</strong> Umkreis<br />

des Krankenhauses sowie eine Reihe von Kontrollvariablen wie Trägerschaft,<br />

B<strong>und</strong>esland oder Basisfallwerte.<br />

Zur Beantwortung der Forschungsfrage, wie stark die Wettbewerbsintensität<br />

das Frageverhalten der Krankenhäuser beeinflusst, belassen es die Autoren<br />

jedoch nicht bei der oben beschriebenen einfachen Regression. Sie berücksichtigen,<br />

dass die Wettbewerbssituation der einzelnen Krankenhäuser nicht vom<br />

H<strong>im</strong>mel fällt (also exogen ist), sondern dass sie umgekehrt auch vom Verhalten<br />

der einzelnen Krankenhäuser beeinflusst wird. Das Verhalten der Krankenhäuser<br />

<strong>und</strong> deren Wettbewerbssituation beeinflussen sich also gegenseitig,<br />

womöglich s<strong>im</strong>ultan. Dieses Problem zu vernachlässigen, würde zu verzerrten<br />

Schätzergebnissen des Einflusses von Wettbewerb auf Patientenselektion<br />

führen – der wahre Einfluss würde wahrscheinlich unterschätzt.<br />

2 Im ambulanten Bereich haben Lüngen et al. (2008) ein ähnliches Exper<strong>im</strong>ent durchgeführt.<br />

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