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Marktstrukturen und Marktverhalten im deutschen ... - dibogs

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erstreckt sich auf Generika. Mittlerweile ist fast jede zweite (46,8 %) abgegebene<br />

Packung <strong>im</strong> nicht-patentgeschützten Markt rabattiert. 8 Die AOK gibt Einsparungen<br />

von r<strong>und</strong> 520 Mio. Euro für das Jahr 2010 an, seit 2007 sind insgesamt<br />

Einsparungen von einer Milliarde Euro erwachsen. Der IGES-<br />

Arzne<strong>im</strong>ittel-Atlas (2010) beziffert die Einsparungen für den gesamten Markt<br />

bei einer durchschnittlichen Rabatthöhe von 12,8 % auf 930,4 Mio. Euro. 9 Die<br />

Information über die Höhe der gewährten Rabatte ist nicht-öffentlich. Die<br />

AOK gibt an, durchschnittliche Preisnachlässe von etwa 23 % des Apothekenabgabepreises<br />

bzw. 35 % des Herstellerabgabepreises erhalten zu haben. 10<br />

Das Aushandeln von Arzne<strong>im</strong>ittelpreisen ist kein rein deutsches Phänomen,<br />

sondern findet auch in anderen Ländern Anwendung. 11 Während in<br />

anderen europäischen Ländern allerdings zum Zeitpunkt der Markteinführung<br />

eines neuen Arzne<strong>im</strong>ittels ein Marktpreis zwischen dem Hersteller <strong>und</strong> einer<br />

Zulassungsbehörde vereinbart werden, stellt das deutsche System insofern eine<br />

Besonderheit dar, als dass auf dezentraler Ebene kassenindividuelle Preisnachlasse<br />

auf einen bestehenden Marktpreis verhandelt werden <strong>und</strong> die Frage der<br />

Verordnungsfähigkeit über die Substitution zugunsten rabattierter Arzne<strong>im</strong>ittel<br />

an diese Verträge geb<strong>und</strong>en ist.<br />

Für pharmazeutische Hersteller ist das Abschließen eines Rabattvertrags<br />

aus mehreren Gründen attraktiv: Die geänderte Aut-Idem-Regelung sieht eine<br />

8 Vgl. Pro Generika (2010a).<br />

9 Vgl. IGES-Arzne<strong>im</strong>ittel-Atlas (2010).<br />

10 Vgl. AOK (2011).<br />

11 Die Grenze zwischen einer Verhandlungslösung <strong>und</strong> dem regulatorischem Festsetzen einer<br />

Preisobergrenze scheint fließend zu verlaufen. In der regulierungspolitischen Wirklichkeit erfolgt<br />

der Entscheidungsprozess nicht ohne die Stakeholder. Daher ordnen verschiedene Autoren<br />

verschiedene Länder einem Verhandlungssystem oder einem Höchstpreissystem zu. So<br />

geben Espin/Rovira (2007) an, dass Preisverhandlungen in Italien stattfinden. Mrazek/Mossialos<br />

(2004) verorten Verhandlungen in Frankreich, Österreich, Portugal, Italien <strong>und</strong> Spanien, Pita<br />

Barros/Martinez-Giralt (2006) in Großbritannien.<br />

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