Strukturierter Qualitätsbericht

D-5 Qualitätsmanagement-Projekte
Umsetzung: Pflegedirektion und Sozialdienst haben gemeinsam ein Konzept erarbeitet und
umgesetzt. Mitarbeiterinnen des UKM stehen in den Empfangsbereichen des Zentralklinikums
als Ansprechpartner für Fragen und zur Begleitung in die jeweiligen Klinikbereiche bereit.
Gleichzeitig sollen sie auch Patienten, die Hilfe suchend im Klinikum unterwegs sind,
ansprechen und bei ihren Anliegen unterstützen.
Evaluation: Das Modellprojekt wurde in 2007 entwickelt und zeitlich für zunächst für ein Jahr
befristet im Zentralklinikum in den Eingangsbereichen West und Ost pilotiert. In 2008 wurde das
Projekt fest in den Regelbetrieb des UKM übernommen.
Institut für Hygiene in Kooperation mit dem Öffentlichen Gesundheitsdienst (LIGA), dem
Laboratorium Microbiologie und der Universität Twente
Euregio-Projekt: MRSA-net Twente/ Münsterland (MRSA = Multi-Resistenter-
Staphylococcus-Aureus)
Hintergrund: Der Wundkeim Staphylococcus aureus verursacht weltweit die meisten im
Krankenhaus erworbenen Infektionen. Besonders kritisch sind dabei Infektionen durch
Methicillin-resistente Staphylokokken (MRSA), für die es nur noch wenige Möglichkeiten der
Antibiotikatherapie gibt.
Ausmaß des Problems: In Deutschland kommen bis zu 20mal mehr Antibiotikaunempfindliche
Bakterien (v. a. MRSA) vor als in den Niederlanden. Dort hält sich der Anteil seit Jahren stabil
auf unter 1%.
Ziel: Das Institut für Hygiene des UKM ist deutscher Projektleiter und gemeinsam mit dem
Öffentlichen Gesundheitsdienst (LIGA), dem Laboratorium Microbiologie und der Universität
Twente Koordinator des EUREGIO-Projektes MRSA-net Twente/Münsterland. Das EUREGIO –
Projekt ist die Schaffung eines grenzübergreifenden Netzwerks in der EUREGIO
Münsterland/Twente, das durch Erfassung und langfristige Senkung der MRSA-Rate die
medizinische Versorgung in der EUREGIO Münsterland/Twente deutlich verbessern kann.
Umsetzung: EUREGIO MRSA-net ist die Grundlage für einen grenzübergreifenden
Qualitätsverbund. Beteiligt sind alle Akteure im Gesundheitswesen: Hierzu gehören die
Krankenhäuser, niedergelassene Ärzte, Gesundheitsämter, Labors, Kostenträger,
Patientenvertreter, Alten- und Pflegeheime, Krankentransporte, die Kassenärztliche
Vereinigung, die Ärztekammer, ESG u. a. Durch diese Kooperation und den
Informationsaustausch innerhalb der EUREGIO kann das Projekt dazu beitragen, die
Infektionsgefahr durch MRSA zu senken und die Hürden für einen freien grenzüberschreitenden
Verkehr von Patienten und Personal im Gesundheitswesen zu vermindern.
Evaluation: Die Krankenhäuser haben in der ersten Projektphase 2006-2008 10 Qualitätsziele
umsetzen müssen (siehe Internetseite), was zur Erlangung eines EUREGIO MRSA-net
Qualitätssiegels geführt hat. Dieses Qualitätssiegel wird auf Empfehlung der Gesundheitsämter
vergeben und macht für Patienten auf beiden Seiten der Grenze den Qualitätsstandard eines
Krankenhauses in Bezug auf Multiresistente Erreger wie MRSA fassbar. Welche
Krankenhäuser in der Grenzregion das EUREGIO Qualitäts- und Transparenzsiegel erlangt
haben, findet sich öffentlich unter http://www.mrsa-net.org/indexEuregioDE.html . Die
Zusammenarbeit über die Grenze hinweg, die Aktivitäten des Netzwerks, die Ergebnisse der
Gesundheitsämter und die externe Erfassung der MRSA-Raten innerhalb und außerhalb der
EUREGIO stellen die Kontrolle der Zielerreichung sicher.
Weitere Informationen unter: http://www.mrsa-net.eu/
Universitätsklinikum Münster – Qualitätsbericht 2008 491