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Bildende Kunst und Literatur

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EDITORISCHE VORBEMERKUNG<br />

Deutsche Ausgaben:<br />

1910 Leipzig <strong>und</strong> Wien, Deuticke. 71 Seiten. (Schriften zur angewandten<br />

Seelenk<strong>und</strong>e, Heft 7.)<br />

1919 2. Aufl. im gleichen Verlag. 76 Seiten (mit Zusätzen).<br />

1923 3. Aufl. im gleichen Verlag. 78 Seiten (mit Zusätzen).<br />

1925 G. S., Bd. 9, 371–454.<br />

1943 G. W., Bd. 8, 128–211.<br />

Wie weit Freuds Interesse an der Gestalt des Leonardo zurückreicht, zeigt ein<br />

Satz in einem Brief an Fließ vom 9. Oktober 1898 (Freud, 1950 a, Brief 98):<br />

»Leonardo, von dem kein Liebeshandel bekannt ist, war vielleicht der be-<br />

rühmteste Linkshänder.« Dieses Interesse war auch keineswegs nur vorüber-<br />

gehend, denn in seiner Antwort auf eine ›R<strong>und</strong>frage‹ nach Lieblingsbüchern<br />

(1906 f) nennt er neben anderen das Buch von Mereschkowski über Leonardo<br />

(1902). Der eigentliche Anstoß zur Abfassung der vorliegenden Arbeit ist<br />

jedoch offenbar im Herbst 1909 durch einen Patienten gegeben worden, der,<br />

wie Freud am 17. Oktober an Jung schrieb, die gleiche Konstitution wie<br />

Leonardo, aber nicht dessen Genie, zu haben schien. Er fügte hinzu, daß er aus<br />

Italien ein Buch über Leonardos Jugend kommen lassen wolle. Das war die<br />

Monographie von Scognamiglio, die auf S. 94, Anm. 3, erwähnt ist. Nachdem<br />

Freud dieses <strong>und</strong> mehrere andere Werke über Leonardo gelesen hatte, sprach<br />

er am 1. Dezember in der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung über ihn;<br />

die Niederschrift der Studie schloß er jedoch erst Anfang April 1910 ab. Sie<br />

wurde Ende Mai publiziert.<br />

In den späteren Ausgaben nahm Freud eine Reihe von Korrekturen vor <strong>und</strong><br />

machte einige Zusätze. Von diesen ist besonders die kurze Anmerkung über<br />

die Beschneidung (S. 121), der Auszug aus Reitler (S. 97–9, Anm.) <strong>und</strong><br />

das lange Zitat aus Pfister (S. 139–40, Anm.) zu nennen, alle aus dem Jahre<br />

1919, ferner die Erwähnung des Londoner Kartons (S. 138–9, Anm.), die im<br />

Jahre 1923 hinzugefügt wurde.<br />

Freuds Leonardo-Arbeit war nicht die erste Studie, in welcher der Ver-<br />

such unternommen wurde, die Methode der klinischen Psychoanalyse auf<br />

eine historische Figur anzuwenden. So hatte z. B. Sadger ähnliche For-<br />

schungen über C. F. Meyer (1908), Lenau (1909) <strong>und</strong> Kleist (1910) ver-<br />

öffentlicht. Freud selber hatte bis dahin jedoch noch keine ausführliche<br />

biographische Untersuchung unternommen, lediglich einige fragmenta-<br />

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