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Schlussbericht Crop Wild Relative

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Vorprojekt Erhaltung von <strong>Crop</strong> <strong>Wild</strong> <strong>Relative</strong>s in der Schweiz (SKEK/BLW) Seite 12/30<br />

Fallstudie 3: Speierling (Sorbus domestica L.)<br />

2.4 Synthese Charakterisierung<br />

2.4.1 Ursprünglichkeit<br />

Der Speierling ist in der Schweiz als ursprüngliche <strong>Wild</strong>art einzustufen. Dafür spricht sein insgesamt<br />

relativ geschlossenes Verbreitungsgebiet und die auch in Mitteleuropa, am nördlichen<br />

Rand seiner Verbreitung, deutliche standörtliche Bindung in Vergesellschaftung mit anderen<br />

ursprünglichen, wärmezeitlichen Reliktpflanzen des submediterranen Florenelementes. Die<br />

historisch belegte synantrope Überlagerung der natürlichen Verbreitung hat sicher auch die<br />

Schweizer Speierlingspopulation beeinflusst, ist hier aber wahrscheinlich vergleichsweise gering<br />

ausgefallen. Dies bestätigt sich durch den dominierenden ursprünglichen Morphotyp sowie<br />

die bisherigen Erkenntnisse zur genetischen Konsititution in Mitteleuropa. Die Baumart<br />

verfügt offenbar über typische natürliche Erhaltungsmechanismen seltener <strong>Wild</strong>arten, die<br />

auch bei geringen Populationsdichten Genfluss aufrecht erhalten und damit ausreichende genetische<br />

Variabilität und Anpassungsfähigkeit sicherstellen können.<br />

Als wenig beeinflusste <strong>Wild</strong>population könnten die Schweizer Speierlingsvorkommen im europäischen<br />

Kontext von sehr grosser Bedeutung sein.<br />

Abb. 8+9:<br />

Kleine apfelförmige Früchte (Foto: Lüthy) sowie Folgemerkmale von hoher apikaler Kontrolle,<br />

wie z.B. Gradschäftigkeit (Foto Rudow), weisen tendenziell auf Urspünglichkeit hin.<br />

2.4.2 Modell zur Unterscheidung von CWR-Typen<br />

Die bisherige Diskussion im Rahmen der fachlichen Begleitgruppe des CWR-Projektes hat gezeigt,<br />

dass der Begriff der crop <strong>Wild</strong> <strong>Relative</strong>s (CWR) ganz verschiedene Aspekte der Beziehung<br />

von Kulturpflanzen und <strong>Wild</strong>arten beinhalten kann. Die Pallette reicht von verwilderten Kulturpflanzen<br />

bis hin zu genutzten <strong>Wild</strong>arten. Eine praktische Gliederung der verschiedenen CWR-<br />

Typen ist aber notwendig, um die Charakteristiken der CWR-Arten bei der Festlegung des jeweiligen<br />

Handlungsbedarfs vergleichend bestimmen und berücksichtigen zu können.<br />

Andreas Rudow, MOGLI solutions Baden / ETH Zürich CWR_Fallsstudie3_Speierling_Bericht3.0, 24.03.2009

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