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Schlussbericht Crop Wild Relative

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Vorprojekt Erhaltung von <strong>Crop</strong> <strong>Wild</strong> <strong>Relative</strong>s in der Schweiz (SKEK/BLW) Seite 19/30<br />

Fallstudie 3: Speierling (Sorbus domestica L.)<br />

3.1.4 Koordination mit Habitatschutz<br />

Die In situ-Erhaltung von Art und Genpool baut auf natürliche Standorte des Speierlings auf<br />

und kann mittels guter Koordination durch bestehende Bestrebungen des Habitatschutzes<br />

zweckmässig unterstützt werden:<br />

Koordination mit bestehenden kantonalen Programmen (Waldbehörde)<br />

- Erhalt seltener Waldgesellschaften: Trockene Eichen-Mischwälder, Eichen-<br />

Hainbuchenwälder, Orchideen-Buchenwälder, wechseltrockene Ausprägungen von<br />

Lungenkraut-Buchenwäldern (vgl. 2.3.3)<br />

- Erhalt spezieller Bewirtschaftungsformen (Sonderwaldreservate) auf geeigneten<br />

Standorten: Mittelwald, Niederwald, Lichter Wald, Eichenförderung.<br />

- Ökologische Aufwertung von Waldrändern auf geeigneten Standorten: Waldrandbuchten<br />

und stufige Waldränder mit Förderung wertvoller Gehölzarten.<br />

3.1.5 Koordination mit traditionellen Anbausystemen<br />

<strong>Wild</strong>populationen sind kaum an traditionelle landwirtschaftliche Anbausysteme gebunden.<br />

Deshalb hat die Koordination mit traditionellen Anbausystemen nur schwaches Gewicht.<br />

Aspekte der (traditionellen) Waldbewirtschaftung sind unter Habitatschutz (3.1.4) behandelt.<br />

Denkbar ist eine Wiederbelebung der Verbindung des Speierlings zum Weinbau, ev. auch zum<br />

Obstbau (Klärung von Wein, Speierlings-Apfelwein). Beispielsweise könnte die Pflanzung von<br />

Einzelbäumen am Rand von Weinbergen oder Obstanlagen angeregt werden. Der Übergang<br />

zum nachfolgenden Aspekt der Erhaltung eines Kulturguts ist fliessend.<br />

3.1.6 Erhaltung Kulturgut (Archeophyten)<br />

Die Erhaltung des einstigen Kulturguts Speierling macht dann Sinn, wenn das Kulturgut auch<br />

zu neuem Leben erweckt werden kann (Anstoss von Eigendynamik). Dies ist eine integrale Aufgabe<br />

und erfordert den Einbezug verschiedenster Aspekte (teils unter Aktionsfeldern, teils unter<br />

Querschnittaufgaben näher behandelt), insbesondere:<br />

- Förderung der Nutzung (3.1.2)<br />

- Erhaltung des Genpools (3.1.3)<br />

- Koordination mit traditionellen Anbausystemen (3.1.5)<br />

- Landschaftselement: Landschaftsschutz, Tourismus (Markenzeichen)<br />

- Öffentlichkeitsarbeit (3.2.1)<br />

- Erarbeitung von Wissen (3.2.2): zusätzlicher Schwerpunkt historische Grundlagen<br />

- Institutionelle Vernetzung (3.2.5)<br />

Abb. 14+15:<br />

Erst die Identifikation der Bevölkerung macht etwas zu einem Kulturgut. Darauf können dann<br />

Produktentwicklung und Absatzförderung aufbauen und eine nachhaltige, sozioökonomisch wirksame<br />

Dynamik entfalten.<br />

Andreas Rudow, MOGLI solutions Baden / ETH Zürich CWR_Fallsstudie3_Speierling_Bericht3.0, 24.03.2009

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