Schlussbericht Crop Wild Relative
Schlussbericht Crop Wild Relative
Schlussbericht Crop Wild Relative
- TAGS
- schlussbericht
- crop
- wild
- relative
- bdn.ch
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Prioritäre CWR Arten<br />
4.2. Für welche prioritäre CWR Arten hat die Schweiz eine internationale<br />
Verantwortung?<br />
Im Rahmen der Diskussionen der Aktionsfelder brachten die Mitglieder der ad hoc<br />
Gruppe wiederholt zum Ausdruck, dass der internationalen Verantwortung der<br />
Schweiz für eine Art eine besondere Bedeutung zukommt. Zur Bearbeitung dieses<br />
Aktionsfeld wird auf die Daten von Eggenberg und Landolt (2006) zurückgegriffen.<br />
Die Daten basieren im Wesentlichen auf dem Prozentsatz der Schweiz am<br />
Verbreitungsareal einer Art.<br />
Eggenberg (2006) schlägt die folgenden 4 Verantwortungsklassen vor: 4= sehr hoch,<br />
3= hoch, 2= ziemlich hoch, 1= mittel. Wird die prioritäre CWR Artenliste aufgrund<br />
dieser Kriterien analysiert, so sind 4 Artemisia Arten in den drei obersten Kategorien<br />
(Abbildung 3). Der Handlungsbedarf muss hier eruiert werden. Weiter ist zu<br />
beachten, dass alle aufgeführten Arten den Aroma- und Medizinalpflanzen<br />
angehören.<br />
Artbezeichnung<br />
Int. Verantwortung <br />
Gefährdungsgrad<br />
Lebensraum (Delarze<br />
2008)<br />
Artemisia nivalis 4 EN 3.-3.1.3<br />
Artemisia glacialis 3 NT 3.-3.1.3<br />
Eryngium alpinum 3 VU 5.-2.3<br />
Artemisia umbelliformis 2 LC 3.-4.2.2<br />
Artemisia genipi 2 LC 3.-3.1.3<br />
Leontopodium alpinum 2 LC 4.-5.1<br />
Epilobium fleischeri 2 LC 3.-2.1.1<br />
Gentiana acaulis 1 LC 4.-3.5<br />
Abbildung 3: Internationale Verantwortung (Eggenberg 2007) für prioritäre CWR<br />
Arten.<br />
4.3. Welche prioritären CWR Arten sind gefährdet? (Moser 2002)<br />
Dem Gefährdungsgrad der roten Liste (Moser 2002) wurde in der ad hoc Gruppe<br />
ebenfalls eine besondere Bedeutung zugeordnet. Diese Bedeutung wird im<br />
Aktionsfeld „Genpool erhalten“ genauer spezifiziert. Basierend auf den IUCN-<br />
Kategorien definiert die rote Liste die folgenden Gefährdungskategorien:<br />
In der Schweiz ausgestorben (RE), vom aussterben bedroht (CR), stark gefährdet<br />
(EN), verletzlich (VU), potentiell gefährdet (NT), nicht gefährdet (LC), Datengrundlage<br />
ungenügend (DD) und nicht beurteilt (NE).<br />
Die folgende Abbildung zeigt, dass 2 prioritäre CWR Arten vom Aussterben bedroht<br />
sind, 10 stark gefährdet sind und 7 verletzlich eingestuft werden. Gemäss<br />
Expertenaussage sind jedoch auch die potentiell gefährdeten Arten präzise zu<br />
beurteilen. Auch bezüglich der 27 Arten der prioritären Artenliste, für welche in der<br />
roten Liste keine Angaben vorliegen, sind noch weitere Abklärungen nötig (kein<br />
Zelleninhalt=NE).<br />
Die Arten der Abbildung 3 gehören zum grössten Teil den Aroma- und<br />
Medizinalpflanzen an. Es sind aber auch eine Beeren-, 1 Reben-, 2 Obstarten und 1<br />
Futterpflanze in der Liste aufgeführt.<br />
5