Die Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens - Rosa ...
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<strong>Rosa</strong>lind Honig<br />
Was hat Arbeit mit Leben zu tun?<br />
Bericht aus der Praxis eines eigenständigen Arbeits-Lebens-Weges<br />
»Ich kann mir nicht vorstellen, nochmal an meinen Arbeitsplatz zurückzugehen,<br />
ich halte diesen Druck und diese Fremdbestimmung nicht mehr aus! Ich kann<br />
dort nicht sein, wie ich bin. Ich passe da nicht mehr rein und kann einfach nicht<br />
mehr [...] Es müsste doch auch irgendwie anders gehen!?« So oder ähnlich hört es<br />
sich an, wenn Menschen zu mir in die Beratung kommen. Sie wenden sich vom<br />
Arbeitsmarkt ab, weil sie die Verschärfung von Druck, Misstrauen, Angst und<br />
Mobbing nicht mehr ertragen wollen oder können. Dennoch bleiben sie nicht in<br />
der Resignation stecken, sondern fragen sich, wie es anders gehen könnte. Sie<br />
machen sich auf, einen eigenständigen Arbeits-Lebens-Weg zu finden und herauszufinden,<br />
was Arbeit mit ihrem Leben zu tun haben könnte.<br />
Betrachtung <strong>des</strong> aktuellen Arbeitsmarktes<br />
<strong>Die</strong> Arbeitswelt verändert sich drastisch: Geradlinige Verläufe <strong>des</strong> Berufslebens<br />
nach dem Motto »Schule – Ausbildung – Beruf – Rente« sind kaum noch zu finden.<br />
<strong>Die</strong> Berufsbiographien werden bunter, Zeiten der Arbeitslosigkeit kommen<br />
bei immer mehr Menschen vor, und die Aussicht auf kontinuierliche Vollzeitbeschäftigung<br />
ist für viele Menschen ins Utopische gerückt. In dieser Zeit <strong>des</strong><br />
Wandels greifen die Rezepte von früher (»Wenn du fleißig bist und einen guten<br />
Abschluss machst, bekommst du auch einen guten Beruf mit anständigem Einkommen«)<br />
nicht mehr. Es ist komplizierter geworden, sich beruflich zu orientieren.<br />
Das Tempo nimmt zu und die Entscheidung für einen Beruf gibt es nur noch<br />
selten.<br />
Bewerbungsleitfäden fordern Menschen außer hoher fachlicher Kompetenz<br />
eine Reihe von Fähigkeiten ab, wenn sie den Wünschen <strong>des</strong> Arbeitsmarktes gerecht<br />
werden wollen: Sie sollen zielorientiert, kommunikativ, flexibel, belastbar<br />
und mobil sein, sollen mitdenken, Verantwortung übernehmen und selbständig<br />
handeln können, Medien-, Methoden- und Sozialkompetenz sowie die Bereitschaft<br />
zu lebenslangem Lernen mitbringen. Entsprechende Stellenanzeigen und<br />
die schlechten Erfolgsaussichten rauben vielen Menschen den Mut. 1<br />
1 Vgl. Frauke Hagemann: Starker Einstieg. Unterrichtsbausteine zur Berufsorientierung, Wiesbaden 2007, S. 15 ff.<br />
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