Die Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens - Rosa ...
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organisationslosen Neonazis und Skinheads, aber auch den einen oder anderen Intellektuellen<br />
entwickeln. Gerade die kleineren rechtsextremen Gruppierungen und<br />
Zirkel waren bis dahin Vertreter eines kruden Mixes aus nationalsozialistischen<br />
Elementen und Versatzstücken nationalrevolutionären Denkens, in der der sozialen<br />
Frage unter starker Bezugnahme auf die besondere Kultur der Deutschen und<br />
das »Recht auf Verschiedenheit« eine zunehmend herausragende Stellung zugedacht<br />
wurde.<br />
<strong>Die</strong> Öffnung der NPD für die bis dahin zu radikalen Kreise bescherte der Partei<br />
folglich eine gewisse Frischzellenkur in personeller wie thematischer Hinsicht. <strong>Die</strong><br />
auch damit einhergehende Annäherung an die <strong>Idee</strong>n der sogenannten »Neuen Rechten«<br />
entfachte in der NPD eine Debatte um eine »nationale« Auslegung <strong>des</strong> Sozialismus-Begriffes.<br />
<strong>Die</strong> Gründung eines Arbeitskreises »Sozialisten in der NPD« im<br />
Mai 1998 sollte diese Diskussion fördern. Symbolträchtig waren auch die NPD-<br />
Nominierungen <strong>des</strong> ehemaligen Professors für Dialektischen und Historischen Materialismus<br />
an der Technischen Hochschule von Mittweida, Michael Nier, für die<br />
Europa- und die sächsische Landtagswahl 1999. Schließlich gehörte Nier zu den<br />
Hauptakteuren in der Sozialismus-Debatte. Obwohl der Sozialismus-Begriff, den er<br />
und einige Parteifunktionäre vertraten, später als »Mischung aus SED-Parteilehrjahren<br />
und verquasten <strong>Idee</strong>n Otto Strassers« 59 verspottet wurde, war die Debatte wegweisend<br />
für die inhaltliche Neuausrichtung der Gesamtpartei und wird auch heute<br />
noch, insbesondere durch die »Jungen Nationaldemokraten«, am Leben gehalten.<br />
Eingebettet in den nun vermehrt zur Schau getragenen nationalrevolutionären<br />
Habitus weiter NPD-Kreise wurde es zu einem unbedingten Muss, auch Arbeitsmarkt<br />
und Arbeitslosigkeit zu thematisieren und bei<strong>des</strong> als Instrument zu nutzen,<br />
um Zugang zu neuen Bevölkerungsschichten zu erlangen. Bisher steht ein reichlich<br />
inkonsistentes Konstrukt am Ende <strong>des</strong> ideologischen Selbstfindungsprozesses<br />
der NPD, das sie selbst als »raumorientierte Volkswirtschaft« bezeichnet, die getrieben<br />
durch die Allmacht <strong>des</strong> deutschen Nationalgedankens, ausschließlich der<br />
deutschen Volksgemeinschaft soziale Gerechtigkeit und materiellen Wohlstand<br />
bescheren soll.<br />
»<strong>Die</strong> Wirtschaft hat dem Volk zu dienen«<br />
<strong>Die</strong>sen Slogan schreibt sich die NPD nur zu gern auf ihre Fahnen. Immerhin kann<br />
sie sich auf diese Weise vordergründig eines antikapitalistischen Anstriches bedienen.<br />
Das unterstreicht sie dann auch sogleich. So existiere die Wirtschaft natürlich<br />
nicht zum Selbstzweck und habe einen dienenden, keinen herrschenden Rang.<br />
Folglich müsse die Führung der Volkswirtschaft in der Verantwortung <strong>des</strong> Staates<br />
liegen, der im Gesamtinteresse entsprechende ordnungspolitische Richtdaten<br />
59 Vgl. Braun: Gescheiterter Professor für Marxismus-Leninismus in Karlsruhe. Kronzeuge <strong>des</strong> Systems? In: Deutsche<br />
Stimme, 7/2001.<br />
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