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Die Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens - Rosa ...

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Mit zwei in ihrem Interesse funktionierenden Landtagsfraktionen in Sachsen<br />

und Mecklenburg-Vorpommern verfügt die NPD mittlerweile über wichtige<br />

Schaltzentren, die einerseits die politische Bühne für die fortwährende Agitation<br />

im rechtsextremen Sinne nutzen und andererseits die programmatische und strategische<br />

Arbeit im Hintergrund leisten können, um die vertretenen Positionen mit<br />

scheinbar wissenschaftlichen Erklärungen zu untermauern. Der Missbrauch und<br />

die Instrumentalisierung ursprünglich linker sozialistischer Positionen werden dabei<br />

zunehmend augenscheinlich. Schließlich war es bislang vor allem der politischen<br />

Linken in Deutschland vorbehalten, soziale Missstände und Fehlentwicklungen<br />

zu thematisieren, allerdings mit einem internationalistischen Ansatz. <strong>Die</strong><br />

braune Sozialromantik stellt somit ein Novum in der bun<strong>des</strong>deutschen Geschichte<br />

dar.<br />

Aus besitzbürgerlichem Altherrenverein mach nationalrevolutionäre<br />

Kampftruppe<br />

Nur sehr mühsam vermochte es die NPD, sich von ihren programmatischen Wurzeln<br />

zu lösen. <strong>Die</strong> Wandlung, die sie aus heutiger Perspektive durchmachte, ist<br />

demzufolge beachtlich. 57 Herrschte in den frühen Jahren ihres Bestehens unter<br />

ihrem Vorsitzenden Adolf von Thadden weitgehender Konsens hinsichtlich der<br />

antikommunistischen, besitzbürgerlichen, ja fundamental konservativen Ausrichtung<br />

der Partei, wurde dieser Konsens im Zuge <strong>des</strong> politischen Misserfolges nach<br />

der verlorenen Bun<strong>des</strong>tagswahl von 1969 brüchig. 58 Abspaltungen waren die Folge.<br />

Parallel zur Krise der äußersten Rechten in Deutschland formierte sich in Frankreich<br />

die sogenannte »Neue Rechte«, wesentlich geprägt durch ihren Vordenker<br />

Alain de Benoist. Basierend auf den Vorstellungen und Theorien <strong>des</strong> italienischen<br />

Marxisten Antonio Gramsci entwickelte Benoist seine <strong>Idee</strong>n einer »Kulturrevolution<br />

von rechts«, die zum Manifest eines modernisierten Rechtsextremismus in<br />

Europa wurden.<br />

Auch auf den deutschen Rechtsextremismus übten die von Benoist vertretenen<br />

Ansätze eine gewisse Anziehungskraft aus. Anfangs von der NPD rigoros abgelehnt,<br />

fanden sie über den Hochschulverband und die Nachwuchsorganisation<br />

nach geraumer Zeit doch den Weg in die aktuelle NPD-Programmatik. Forciert<br />

wurde dieser Prozess zudem durch die zahlreichen, vom Bun<strong>des</strong>innenminister<br />

ausgesprochenen Verbote rechtsextremer Organisationen zu Beginn der 1990er<br />

Jahre. Schließlich konnte sich die NPD so zum Sammelbecken für viele der nun<br />

57 Siehe hierzu auch: Toralf Staud: Moderne Nazis. <strong>Die</strong> neuen Rechten und der Aufstieg der NPD, Köln 2005,<br />

S. 68 ff.<br />

58 <strong>Die</strong> NPD konnte nach ihrer Gründung 1964 relativ schnell Erfolge feiern und zog bis 1969 in sieben Lan<strong>des</strong>parlamente<br />

ein. <strong>Die</strong>se Erfolge ließen es als realistisch erscheinen, dass die NPD auch bei der Bun<strong>des</strong>tagswahl 1969<br />

die Fünf-Prozent-Sperrklausel überspringen könne. Mit erreichten 4,3 Prozent der gültigen Zweitstimmen verfehlte<br />

sie dieses Ziel allerdings knapp.<br />

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