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Die Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens - Rosa ...

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von Abgaben lassen den protektionistischen Charakter dieser rechtsextremen, wenig<br />

schlüssigen Wirtschaftstheorie erkennen und begründen zudem das, was allgemein<br />

als aggressiver Standortnationalismus bezeichnet wird. Zuerst kreiert die<br />

NPD eine »Anti-Lohndumping-Abgabe«. Was noch hinsichtlich der Wortwahl<br />

völlig untypisch für NPD-Verhältnisse scheint (die englische Sprache steht eigentlich<br />

immer im Verdacht, als Vorbote einer schleichenden Amerikanisierung<br />

Deutschlands aufzutreten), reiht sich jedoch der Bedeutung nach nahtlos in die<br />

Abschottungsstrategie der extremen Rechten ein. Stellt sie doch einen Schutzzoll<br />

dar, der den Freihandel unterbinden soll, genau wie die »Naturschutzabgabe«, die<br />

»Arbeitsplatzsicherheitsabgabe« und die »soziale Sicherungsabgabe«. Dass ein<br />

unterbundener Freihandel auch dem Exportweltmeister Deutschland schaden<br />

könnte, bleibt unberücksichtigt. Wettbewerbsfähigkeit der in Deutschland produzierenden<br />

deutschen Unternehmen auf den internationalen Märkten will die NPD<br />

mit staatlichen Subventionen erreichen, die mit den Einnahmen aus dem kunterbunten<br />

Arsenal der Schutzzölle finanziert werden sollen. Und das, obwohl ihr<br />

Subventionen eigentlich prinzipiell ein Dorn im Auge sind.<br />

Brauner Min<strong>des</strong>tlohn<br />

Im Zuge der Entdeckung ihrer sozialen Ader, greift die NPD rhetorisch auch auf<br />

das Instrument <strong>des</strong> branchenunabhängigen Min<strong>des</strong>tlohnes zurück. Offensichtlich<br />

animiert durch die Kampagne der Linkspartei und der Gewerkschaften, versucht<br />

die NPD auch auf diesen Zug aufzuspringen. Vielmehr als einen Antrag im sächsischen<br />

Landtag, mit dem die sächsische Staatsregierung gebeten wurde, eine<br />

Bun<strong>des</strong>ratsinitiative zum Min<strong>des</strong>tlohn zu starten, brachte die NPD jedoch bislang<br />

nicht zustande. Natürlich wurde der Antrag abgelehnt. Und das, obwohl sich die<br />

rechtsextreme Partei betont weltoffen gab. Forderte sie in ihrem Antrag doch die<br />

Einführung eines »allgemeinen, branchenunabhängigen Min<strong>des</strong>tlohnes«.<br />

Würde man nicht auf die eine oder andere Pressemitteilung der Fraktion aufmerksam<br />

werden oder gar den einzigen zum Min<strong>des</strong>tlohn gedruckten Werbeflyer<br />

in die Hände bekommen, könnte man den Eindruck erlangen, die NPD habe die<br />

Forderungen bei der Linkspartei kopiert. Allerdings verlangt die Partei nicht wie<br />

Gewerkschaften 7,50 Euro oder die Linkspartei 8,00 Euro pro Arbeitsstunde, sondern<br />

genau 8,80 Euro. Ein Schelm, der bei der Zahlenkombination von zwei Achten<br />

Böses denkt. 64 Aber die Assoziation mit dem in der rechtsextremen Szene beliebten<br />

Code muss auch gar nicht angestrengt werden. Schließlich verbindet die<br />

NPD ihr »nationales Selbstbewusstsein« in den erwähnten Materialien ganz<br />

selbstverständlich auch mit einem »nationalen Min<strong>des</strong>tlohn«. So bekennt bei-<br />

64 <strong>Die</strong> 8 wird in rechtsextremen Kreisen für den 8. Buchstaben <strong>des</strong> Alphabetes verwandt. <strong>Die</strong> Zahlenverbindung 88<br />

dient folglich als Abkürzung für den Gruß »Heil Hitler«.<br />

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