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Die Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens - Rosa ...

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Opposition« müsse es schließlich sein, den »deutschen Arbeiter« vor der »ausufernden<br />

Internationalisierung« zu schützen. Der Parteivorsitzende der NPD<br />

brachte es am selben Tag auf der Kundgebung in Nürnberg noch deutlicher zum<br />

Ausdruck. Nach seiner Ansicht sei die »Politik der Globalisierung und der multikulturellen<br />

Überfremdung« die Hauptursache für die sozialen Missstände in<br />

Deutschland. 74 Der einstmals internationalistische Ansatz <strong>des</strong> Kampftages der Arbeiterklasse<br />

wird durch die NPD konterkariert und die Demonstrationen als Agitationsfeld<br />

für ihren modernisierten Rassismus missbraucht.<br />

Völkische Rhetorik mit linkem Vokabular<br />

Auffallend ist bei den Aktivitäten der NPD und der sie umgebenden neonationalsozialistischen<br />

bzw. nationalrevolutionären Szene, dass mittlerweile nicht nur die<br />

Themen von linken Parteien und Organisationen übernommen, sondern sogar die<br />

Argumentationsstränge kopiert werden. Teilweise berufen sich NPD-Kader auf<br />

Studien von Sozialverbänden, deren Ergebnisse sie zum Anlass nehmen, ihre<br />

fremdenfeindlichen und rassistischen Scheinlösungen als die einzige Möglichkeit<br />

eines Ausweges darzustellen. In Artikeln der Fraktionszeitung der sächsischen<br />

NPD wird beispielsweise aus einer Untersuchung <strong>des</strong> Paritätischen Wohlfahrtsverban<strong>des</strong><br />

zitiert, in der bun<strong>des</strong>weit Bedarfsgemeinschaften von Hartz-IV-Empfängern<br />

analysiert wurden. Keine Seltenheit auch in Anträgen, Pressemitteilungen<br />

und Debattenbeiträgen. Der Eingangssatz »Nach Berechnungen von Sozialverbänden<br />

[...]« wird nur zu gern bemüht, verleiht er der NPD doch eine gewisse,<br />

sonst nicht vorhandene Seriosität und kann dabei helfen, die eigenen Positionen<br />

als logische Schlussfolgerungen zu verpacken.<br />

Ursprünglich linke Denkansätze werden sogar im Parteiprogramm der NPD in<br />

die Öffentlichkeit getragen. So fordert diese Partei die Arbeitnehmerbeteiligung<br />

am Produktivvermögen, was an Gewerkschaftsforderungen erinnert und auch von<br />

der SPD erst 2007 in Form <strong>des</strong> sogenannten »Deutschlandfonds« in die politische<br />

Debatte eingebracht wurde. Auch einzelne Begrifflichkeiten wie die Metapher der<br />

»Heuschreckenplage«, die der damalige Vizekanzler Müntefering als Synonym<br />

für die hochspekulativen Hedge-Fonds und deren Investoren verwandte, fanden<br />

recht bald Einzug in den Sprachgebrauch der NPD, ebenso wie der sogenannte<br />

»Raubtierkapitalismus«. Prinzipiell ist durchaus festzustellen, dass die NPD und<br />

die sie umgebende rechtsextreme Szene verstärkt auf betont antikapitalistisches<br />

Vokabular zurückgreift.<br />

Das brachte bereits die Sozialismusdebatte in der NPD Ende der 1990er Jahre<br />

zum Ausdruck. <strong>Die</strong> Ursache oder der Anlass dafür liegt jedoch, wie bereits mehrfach<br />

erläutert, nicht im tatsächlichen sozialen Verständnis dieser Partei begründet.<br />

74 Vgl. Szymanski: »Unser Ideal ist die Gemeinschaft aller Deutschen«, unter: www.jn-buvo.de, Stand: 22.07.2008.<br />

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