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Die Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens - Rosa ...

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nete. <strong>Die</strong>s also zu einer Zeit, in der besonders in Frankreich und England Arbeit<br />

als Kampfbegriff <strong>des</strong> Bürgertums gegen den Adel verwendet wurde.<br />

Im 19. Jahrhundert schließlich gewann das Bürgertum an Macht und Einfluss,<br />

spürte aber andererseits, dass die politisch erwachenden unteren Klassen sich mit<br />

dem Erreichten nicht zufrieden gaben. So schwankte das spanische Bürgertum<br />

zwischen Republik und Monarchie und wurde nicht zur treibenden Kraft, wie in<br />

vielen anderen Staaten, sondern verhielt sich in weiten Teilen noch konservativer,<br />

um der Gefahr eines sozialistischen oder anarchistischen Umsturzes entgegenzuwirken.<br />

Ökonomie: Ware Arbeit – Mythenbildung in Kapitalismen<br />

Mit dem aufkommenden Kapitalismus verändert sich nicht nur die Arbeit, sondern<br />

auch die soziale Deutung derselben. Arbeit wurde mehr und mehr in den<br />

kapitalistischen Rationalisierungsprozess mit einbezogen. Nun berechneten Manufaktur-<br />

und Fabrikherren durch die Produktion für den Markt nicht erst nachträglich,<br />

im Rahmen <strong>des</strong> Tausches, den Wert <strong>des</strong> Produktes, sondern sie kalkulierten<br />

direkt mit der Arbeit als Wert bildendem Faktor.<br />

Der Wert von Waren und Arbeit ist dabei aber eine gesellschaftlich Größe, welche<br />

von den jeweiligen historischen gesellschaftlichen Kräfteverhältnissen abhängt.<br />

Der Wert der Arbeit und der Produkte drückt sich also nur scheinbar objektiv in<br />

Lohn und Preis aus. 44 Das für den Produzenten Undurchschaubare und damit Geheimnisvolle<br />

der Ware besteht also darin, dass sie den Menschen ihre Arbeit, die<br />

durch gesellschaftliche Verhältnisse geprägt ist, zurückspiegeln als eine Natürlichkeit<br />

der Ware selbst, als stofflich konkretes Ding mit einem als natürlich empfundenen<br />

Preis. Arbeit ist daher nicht nur gemeinschaftliche Stoffumformung, sondern sie<br />

ist gesellschaftlich in einem zusätzlichen Sinn, indem sie als quasi objektives Mittel<br />

gesellschaftliche Beziehungen und gesellschaftlichen Reichtum vermittelt.<br />

Ebenfalls mystifizierend kann die abstrahierende Kraft <strong>des</strong> Marktes wirken,<br />

welcher von der stofflichen Beschaffenheit eines Produkts absieht, d. h. es bleibt<br />

für den Gewinn der Fabrikherren ohne Interesse, welche Waren produziert werden,<br />

solange sie sich auf dem Markt veräußern lassen. Somit verschwindet auch<br />

die besondere Form der Arbeit für den Wert bildenden Prozess. Übrig bleibt eine<br />

»gespenstische Gegenständlichkeit, eine bloße Gallerte unterschiedsloser menschlicher<br />

Arbeit« (Marx). Der Abstraktion <strong>des</strong> Wertes der Arbeit von dem konkreten<br />

Endprodukt scheint aber die Ware als Vergegenständlichung <strong>des</strong> Gebrauchswerts<br />

in seiner konkreten Nützlichkeit und der Natürlichkeit <strong>des</strong> Materials entgegenzustehen.<br />

44 Vgl. u. a. Karl Marx, Friedrich Engels, Werke, Bd. 23, Berlin 1962, S. 53 ff.<br />

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