Die Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens - Rosa ...
Die Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens - Rosa ...
Die Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens - Rosa ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
eine Mitwirkungspflicht bei Haushalt, Familie und Erziehung und es führt nicht<br />
konsekutiv zum Aufbrechen männlich dominierter und strukturierter Hierarchien<br />
und Karriereleitern.<br />
Kehren wir zum Ausgangspunkt <strong>des</strong> Beitrags und dem Saatguttütchen wertvollen<br />
Menschenmaterials zurück. Im Bereich der Bildungspolitik muss ein BGE<br />
flankiert sein von der Gewährleistung eines kostenfreien Anspruchs auf Bildung,<br />
unabhängig von der häuslichen Mitgift. Darüber hinaus bedarf es aber dringend<br />
eines Bildungssystems, das sich »von seiner monokausalen Abhängigkeit vom Erwerbsleben<br />
als einzig legitime Existenzform <strong>des</strong> Menschen löst« 146 . Es sollte<br />
Handlungs- und Tätigkeitsimpulse von Menschen bewahren und stärken, nicht<br />
persönlichkeitsgebügelte, marktkonforme, erfüllungskonditionierte Erwerbsarbeitsmenschen<br />
mit zum Selbstzweck verkommener Überaktivität hervorbringen,<br />
die beim Ausscheiden aus dem Arbeitsprozess in Selbstzweifel und Apathie verfallen.<br />
<strong>Die</strong> Herausforderung der Zukunft ist die Überwindung der Gleichsetzung<br />
von Tätigsein und Arbeit. Erst, wenn mit dem kulturellen Dogma gebrochen wird,<br />
dass nur die/derjenige, die/der Erwerbsarbeit leistet, auch ein aktiv handelnder,<br />
gesellschaftlich wertvoller »1-a-Mensch« ist, eröffnen sich die Möglichkeiten einer<br />
Gesellschaft pluralistischer Aktivität und wertvoller Muße.<br />
146 Wolfgang Engler: Bürger, ohne Arbeit. Für eine radikale Neugestaltung der Gesellschaft, Berlin 2006, S. 150.<br />
95