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GESCHÄFTSBERICHT 2010 | 2011

Geschäftsbericht 2010/2011 (PDF, 4,5 MB) - Hornbach Holding AG

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27<br />

Konzernlagebericht KONZERNLAGEBERICHT Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen 27<br />

ad acta gelegte Verunsicherung wegen der Schuldenkrise in<br />

der EU-Peripherie und der vor allem zum Jahresende <strong>2010</strong><br />

verstärkte Anstieg der Verbraucherpreise dämpften die Konsumfreude.<br />

Die jährliche Inflationsrate im Euroraum lag im<br />

Februar <strong>2011</strong> bei 2,4% (EU27: 2,8%), ein Jahr zuvor lag sie<br />

noch bei 0,8% (EU27: 1,5%). Vor diesem Hintergrund fiel die<br />

Bilanz im Einzelhandel weniger positiv aus als in weiten Teilen<br />

der Industrie. Das Absatzvolumen im Einzelhandel stieg <strong>2010</strong><br />

im Euroraum und der EU27 nur leicht um 0,7%. Nominal legte<br />

der Einzelhandelsumsatz (ohne Handel mit Kraftfahrzeugen)<br />

in beiden Gebieten 2,0% bzw. 2,3% zu. Inflationsbereinigt<br />

trat der Handel auf der Stelle. Dabei entwickelte sich der<br />

Nonfood-Einzelhandel besser als der Food-Sektor, der durch<br />

die überdurchschnittlichen Preissteigerungen bei Nahrungsmitteln<br />

belastet wurde.<br />

Konjunkturlokomotive Deutschland<br />

Mit einem Wirtschaftswachstum von 3,6% hat sich Deutschland<br />

<strong>2010</strong> aus der tiefsten Rezession der Nachkriegszeit (BIP<br />

2009: minus 4,7%) herauskatapultiert – schneller als von<br />

Fachleuten erwartet. Dank der raschen konjunkturellen Aufholjagd,<br />

mit der Deutschland in der EU die Rolle der Konjunkturlokomotive<br />

übernahm, hat die Wirtschaft im Frühjahr <strong>2011</strong><br />

nahezu wieder Normalauslastung erreicht. Berücksichtigt<br />

man, dass es im Dezember <strong>2010</strong> wegen des äußerst kalten<br />

und schneereichen Winterwetters zu starken Beeinträchtigungen<br />

am Bau und im Verkehrsbereich gekommen war, ist das<br />

reale BIP-Wachstum noch positiver zu bewerten.<br />

Die günstige Gesamtkonstitution der deutschen Wirtschaft ist<br />

nicht zuletzt auf die ausgesprochen zuversichtliche Stimmung<br />

der Unternehmen und Verbraucher zurückzuführen. Die Binnenkonjunktur<br />

trug rund zwei Drittel zum kräftigen Wachstum bei,<br />

knapp ein Drittel der Exportüberschuss. Die Wirtschaft investierte<br />

in neue Anlagen, erhöhte die Arbeitszeiten und stellte<br />

zusätzliche Mitarbeiter ein. Dadurch stiegen die Arbeitnehmereinkommen<br />

und der Arbeitsmarkt wurde entlastet. Dies förderte<br />

die Anschaffungsneigung der privaten Haushalte und verlieh<br />

auch dem Wohnungsbau spürbare Impulse.<br />

Nach den Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis)<br />

schlugen bei der Inlandsnachfrage vor allem die um 10,9%<br />

höheren Ausrüstungsinvestitionen positiv zu Buche (Vj. minus<br />

22,6%). Aber auch die Bauinvestitionen belebten die<br />

Gesamtwirtschaft mit einem Plus von 2,8% (Vj. minus 1,5%).<br />

Ohne den harten Wintereinbruch im Dezember <strong>2010</strong> wäre der<br />

Schub im Bausektor noch kräftiger ausgefallen. Für konjunkturellen<br />

Auftrieb sorgten überdies die Konsumausgaben des<br />

Staates, die dank der Konjunkturprogramme um 2,3%<br />

(Vj. 2,9%) zulegten, sowie der wieder erwachte private<br />

Verbrauch.<br />

Privatkonsum stützt Wachstum<br />

Der Privatkonsum stieg <strong>2010</strong> preisbereinigt um 0,4%, nachdem<br />

er 2009 noch um 0,2% gesunken war. Der moderate<br />

Zuwachs im vierten Quartal <strong>2010</strong> passt ins Bild einer sich<br />

langsam, aber stetig erholenden Verbrauchskonjunktur. Die<br />

Rahmenbedingungen für die Konsumenten waren <strong>2010</strong> im<br />

Vergleich zum Vorjahreszeitraum insgesamt günstiger.<br />

Der fulminante Wirtschaftsaufschwung führte zu einem Beschäftigungsrekord<br />

in Deutschland. Mit im Jahresdurchschnitt<br />

rund 40,5 Millionen Erwerbstätigen war die Beschäftigung<br />

seit der Wiedervereinigung noch nie so hoch und 0,5%<br />

höher als 2009. Die Arbeitslosenquote ging im Jahresmittel<br />

<strong>2010</strong> von 8,2% auf 7,7% bzw. 3,2 Millionen Personen zurück.<br />

Im Frühjahr <strong>2011</strong> setzte sich der Job-Aufschwung schneller<br />

als von Ökonomen erwartet weiter fort.<br />

Der Ausgabenspielraum der privaten Haushalte hat sich durch<br />

die Zunahme der Erwerbstätigkeit und den Anstieg der verfügbaren<br />

Einkommen um 2,7% spürbar vergrößert. Zwar<br />

haben die Deutschen <strong>2010</strong> im Vergleich zum Vorjahr noch<br />

mehr Geld auf die hohe Kante gelegt und die Sparquote von<br />

11,1% auf 11,4% erhöht. Aber auf der anderen Seite sind die<br />

Arbeitnehmerentgelte sowie die Unternehmens- und Vermögenseinkommen<br />

in absoluten Werten noch stärker gestiegen<br />

als die Sparbeiträge. Die Arbeitnehmer profitierten zusätzlich<br />

von einer relativ geringeren Abgabenlast, so dass netto mehr<br />

Geld für den Konsum im Portemonnaie blieb.

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