GESCHÄFTSBERICHT 2010 | 2011
Geschäftsbericht 2010/2011 (PDF, 4,5 MB) - Hornbach Holding AG
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64 Konzernlagebericht KONZERNLAGEBERICHT Prognosebericht<br />
einer Bandbreite zwischen 1,5% (Rumänien) und 3,3%<br />
(Schweden). Im Jahr 2012 könnte die Wirtschaft in unserem<br />
Verbreitungsgebiet noch kräftiger wachsen, wobei vor allem<br />
der überdurchschnittliche BIP-Anstieg in Tschechien (plus<br />
3,1%), Rumänien (plus 3,8%) und der Slowakei (plus 3,9%)<br />
heraussticht.<br />
Insgesamt soll der Aufschwung ausgewogener werden und<br />
sich zunehmend auch auf die Inlandsnachfrage stützen. Der<br />
private Verbrauch, der <strong>2010</strong> verhalten blieb, dürfte sich in<br />
diesem Jahr allmählich festigen. Die anhaltende Stabilisierung<br />
am Arbeitsmarkt und die Erholung der Kreditvergabe an<br />
die privaten Haushalte sind allesamt gute Vorzeichen für die<br />
kurzfristige Entwicklung der Konsumausgaben, auch wenn die<br />
höhere Inflation hier bis zu einem gewissen Grad gegenläufig<br />
wirken dürfte. Die Inflationsprognose der Kommission für<br />
<strong>2011</strong> wurde gegenüber dem Herbst nach oben korrigiert, was<br />
vor allem auf die höheren Energie- und Rohstoffpreise zurückzuführen<br />
ist. Sie liegt nun bei 2,5% für die EU27 und 2,2% für<br />
den Euroraum.<br />
Die gesamtwirtschaftlichen Grundtendenzen spiegeln sich<br />
auch in den Vorhersagen für Deutschland wider. Der Konjunkturoptimismus<br />
verstärkte sich im Frühjahr sogar noch –<br />
ungeachtet der Libyen-Krise und möglicher Kettenreaktionen<br />
– ausgelöst vom Höhenflug der Frühindikatoren. Im Jahr <strong>2011</strong><br />
erwarten Volkswirte und Bankenökonomen nach der Medianprognose<br />
des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung<br />
(ZEW) für Deutschland einen Zuwachs des BIP von 2,5%. Im<br />
Jahr 2012 dürfte sich die Wirtschaftsleistung dann auf 1,9%<br />
etwas abschwächen. Einen wichtigen Beitrag zum Aufschwung<br />
dürften den Schätzungen zufolge die privaten Konsumausgaben<br />
leisten, die <strong>2011</strong> um 1,6% und 2012 um 1,4%<br />
zulegen sollten. Der private Verbrauch wird dabei voraussichtlich<br />
von der weiter dynamischen Arbeitsmarktentwicklung –<br />
die Zahl der Arbeitslosen könnte bis 2012 unter drei Millionen<br />
sinken – und steigenden Löhnen und Gehältern begünstigt.<br />
Wie stark der Konsum zum Wirtschaftswachstum beitragen<br />
wird, hängt letztlich davon ab, wie sich die Inflation in den<br />
kommenden Quartalen entwickelt. Experten erwarten eine<br />
über einen längeren Zeitraum anziehende Teuerungsrate.<br />
Wohnungsbau auf Erholungskurs<br />
Der Wohnungsbau in Europa, der unter der Finanzkrise von<br />
2008 bis <strong>2010</strong> stark gelitten hatte, steuert mit konjunkturellem<br />
Rückenwind wieder auf Erholungskurs: Nach den Analysen<br />
von Euroconstruct wird das europäische Wohnungsbauvolumen<br />
ab <strong>2011</strong> wieder zunehmen und bis 2013 um<br />
durchschnittlich 3% per annum wachsen. Bis 2013 dürfte<br />
sich das Volumen für Wohnungsneubauten im Durchschnitt<br />
um 4,5% erhöhen.<br />
Eine besonders kräftige Erholung erwarten die Analysten in<br />
Skandinavien. Allein in Schweden sollen im Jahr <strong>2011</strong> die<br />
Investitionen in den Wohnungsneubau um 17% zunehmen.<br />
Der Modernisierungsmarkt in Schweden soll weiter stetig<br />
wachsen. Daneben soll sich der Wohnungsbau auch in der<br />
Schweiz, Luxemburg und in Deutschland überdurchschnittlich<br />
entwickeln. Gestützt wird die Erwartung für Deutschland von<br />
der Entwicklung des vierteljährlich berechneten KfW-<br />
Indikators Eigenheimbau. Dieser signalisierte zuletzt einen<br />
weiteren Anstieg der Neubauaktivität in Deutschland. Nach<br />
einem Plus von 5,5% auf 188.000 genehmigte Wohneinheiten<br />
im Vorjahr rechnen Experten mit einem weiteren Wachstum<br />
auf 215.000 Baugenehmigungen im Jahr <strong>2011</strong>.<br />
In der Slowakei kündigt sich ebenfalls eine leichte Erholung<br />
im Wohnungsbau an. In Österreich, den Niederlanden, Rumänien<br />
und der Tschechischen Republik durchläuft die Bauwirtschaft<br />
eine längere Durststrecke und verspricht erst ab 2012<br />
wieder nennenswerte Impulse vom Wohnungsbau. Bei der<br />
Suche nach Wachstumsfaktoren zieht sich der große Bedarf<br />
an Lösungen für energiesparende Gebäudetechnik bzw. Energieeffizienz<br />
und den zeitgemäßen Innenausbau wie ein roter<br />
Faden durch den europäischen Wohnungsbau- und Modernisierungssektor.<br />
Insbesondere in Osteuropa besteht ein immenser<br />
Renovierungsstau.<br />
Einzelhandel vorsichtig optimistisch<br />
Der Einzelhandel wird auf Sicht der Jahre <strong>2011</strong> und 2012 in<br />
den Ländern unseres europäischen Verbreitungsgebietes<br />
voraussichtlich durch einen tendenziell steigenden privaten<br />
Verbrauch begünstigt. Jedoch wird die Entwicklung nicht