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Expo Real 2022 - Digital Edition

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Nachfrage der Mieter in den letzten Jahren<br />

massiv zugunsten von hochwertigen und<br />

nachhaltigen Gebäuden verschoben, während<br />

der Großteil des vorhandenen Immobilienbestands<br />

veraltet ist und die steigenden Energieeffizienzstandards<br />

nicht erfüllt.<br />

Europa ist mit seinen ehrgeizigen Dekarbonisierungszielen<br />

im Rahmen des „Green Deal“<br />

bei den ESG-Vorschriften weltweit führend.<br />

Das führt dazu, dass in der Unternehmensund<br />

Immobilienwelt ein grundlegender Kurswechsel<br />

stattfindet. Etwa 30-40 % der Immobilieninvestoren,<br />

sowohl auf der Eigen- als auch<br />

auf der Fremdkapitalseite, achten sehr genau<br />

auf die Langlebigkeit von Immobilien und<br />

scheuen sich, Fonds in Betracht zu ziehen, die<br />

keine ESG-Faktoren einbeziehen. Dabei genügen<br />

reine Energiekennzeichnungen nicht; die<br />

Kreditgeber wollen auch die entsprechenden<br />

CO2-Daten erhalten.<br />

Keine Frage, das „E“ in ESG wird immer wichtiger<br />

für die Risikobewertung und das Gleiche<br />

gilt auch für das „S“ und „G“. Die künftige Norm<br />

wird grüne Faktoren voraussetzen, sodass Kreditnehmer<br />

für braune Kredite möglicherweise<br />

einen Aufschlag werden zahlen müssen.<br />

<strong>Digital</strong>e und demografische Faktoren<br />

Im derzeitigen Umfeld steigender Zinsen ist<br />

eine weitere Zunahme alternativer Immobilienfinanzierungsinstrumente<br />

möglich, da<br />

höhere Zinssätze auch höhere Renditen für<br />

Fondsanleger bedeuten. In Europa ist der<br />

Großteil der Darlehen an gewerbliche Kreditnehmer<br />

variabel verzinst und steigt mit dem<br />

Markt – somit ist diese Strategie gut geeignet,<br />

um Zinsänderungen mitzuverfolgen.<br />

Auch bietet der Bereich <strong>Real</strong> Estate Debt die<br />

Möglichkeit einer positive Kreditmigration.<br />

Da Immobilienfinanzierungen durch mehrere<br />

Objekte und Mieter besichert sind, gibt es die<br />

Option, diese Immobilien aktiv zu verwalten,<br />

um die Gesamtmieteinnahmen zu steigern<br />

und dadurch zusätzlichen Gewinn zu erzielen.<br />

Für die Kreditgeber besteht der Vorteil darin,<br />

dass die Schuldendienstdeckung steigt und<br />

Andrew Radkiewicz<br />

Andrew Radkiewicz ist Managing Director bei PGIM <strong>Real</strong> Estate und globaler Leiter von<br />

Private Debt Strategy and Investor Solutions. Von London aus ist Andrew Radkiewicz<br />

für die Entwicklung und Umsetzung der Produktarchitektur von Immobilienkreditfonds<br />

sowie für strategische Lösungen für globale Investoren verantwortlich. Darüber hinaus<br />

ist er für die globalen Bankbeziehungen von PGIM <strong>Real</strong> Estate verantwortlich. Andrew<br />

ist Mitglied des Global Management Council und des Investment Committee sowie des<br />

Global Operating Risk Committee.<br />

der Beleihungswert während der Laufzeit des<br />

Kredits sinkt, wodurch das Ausstiegsrisiko<br />

gemindert wird. Dies ist vor allem in den Sektoren<br />

zu beobachten, die eine stärkere Performance<br />

aufweisen.<br />

Wir konzentrieren uns beispielsweise auf Anlageklassen,<br />

die von der digitalen Transformation<br />

angetrieben werden – wie etwa Logistik<br />

und Rechenzentren. Derweil treiben in vielen<br />

Ländern die demografische Entwicklung und<br />

das Ungleichgewicht zwischen Angebot und<br />

Nachfrage das Wachstum des privaten Mietwohnungssektors<br />

voran. Das Spektrum reicht<br />

dabei von Studentenwohnungen über Mietwohnungen<br />

bis hin zum Wohnen im Alter.<br />

Strengere Energieeffizienzstandards verstärken<br />

die Nachfrage nach umweltfreundlicheren,<br />

nachhaltigen Gebäuden, während sich die<br />

Banken aufgrund der hohen regulatorischen<br />

Kapitalkosten aus der Finanzierung von Renovierungen<br />

und Entwicklungen zurückziehen.<br />

Diese Art der wertsteigernden Finanzierung<br />

ist ebenfalls eine attraktive Fremdkapitalstrategie.<br />

Durch die Bereitstellung von Kapitallösungen<br />

für „Create Core“-Immobilien<br />

können sich Kapitalgeber die Vorteile zunutze<br />

machen, das Ausstiegsrisiko durch<br />

Wertschöpfung zu mindern und durch die<br />

Kapitalbeteiligung potenziell eine Outperformance<br />

zu erzielen. Eine solche „Create Core“-<br />

Finanzierung kann Bruttorenditen von über<br />

10 Prozent erzielen.<br />

<strong>Expo</strong> <strong>Real</strong> <strong>Digital</strong> <strong>Edition</strong> <strong>2022</strong><br />

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