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Expo Real 2022 - Digital Edition

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Karin Fuhrmann,<br />

TPA<br />

1<br />

Während die Pandemie jedenfalls zu einem veränderten<br />

Nutzerverhalten im Bereich der Büroimmobilien geführt<br />

hat, halte ich die Zinswende aktuell für den Game-Changer<br />

schlechthin. Die Nachfrage nach Eigentumswohnungen<br />

wird sich wohl aufgrund der hohen Inflation in Verbindung<br />

mit gestiegenen Zinsen und erhöhten Eigenmittelanforderungen<br />

etwas einbremsen. ESG & EU-Taxonomie stellen<br />

hingegen eine Chance für Entwickler und Besitzer dar, weil<br />

Immobilien, welche die Voraussetzungen erfüllen, sicherlich<br />

stärker nachgefragt werden.<br />

Andreas Holler,<br />

BUWOG<br />

2<br />

3<br />

Dass die Immobilien-Party vorbei ist, kann man meines<br />

Erachtens so generell nicht sagen, da bestimmte Investorengruppen<br />

weiterhin auf der Suche nach attraktiven und<br />

nachhaltigen Investitionsmöglichkeiten sind und bleiben<br />

werden. Im Bereich der privaten Nachfrage könnte es zu<br />

einer Delle kommen, wobei ich nicht erwarte, dass hier<br />

mit großen Preisabschlägen zu rechnen ist, sondern eher<br />

mit einer Seitwärtsbewegung bei Wohnungen. Inwiefern<br />

sich die Zinssatzerhöhungen bei Gewerbeimmobilien in<br />

Preisabschlägen auswirken werden, bleibt abzuwarten, wobei<br />

hier nachhaltige Immobilien sicherlich die besseren Karten<br />

haben. Außerdem wird es weiterhin Asset-Klassen geben,<br />

die – vor allem bei entsprechender Taxonomie-Konformität –<br />

stark nachgefragt bleiben werden, wie zum Beispiel Logistikimmobilien.<br />

Eine gewisse Entspannung der Grundstücksmärkte ist<br />

jedenfalls für mich vorstellbar, weil einige Entwickler eventuell<br />

für eine gewisse Zeitspanne in Abwarteposition gehen,<br />

um zu beobachten, wie sich die private Nachfrage nach<br />

Wohnungen weiterentwickelt. Es sind ja noch viele Projekte<br />

in Bearbeitung. Um hier kein Überangebot zu erzeugen,<br />

kann es durchaus sinnvoll sein, die Produktionsrate etwas<br />

zu senken und damit die Grundstücksmärkte zu entlasten.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Aus meiner Sicht ist die Zinswende in Verbindung mit<br />

der derzeit stattfindenden Inflation ein ganz klarer Game-<br />

Changer, der uns in den kommenden Monaten vor neue<br />

Herausforderungen stellen wird. Die Pandemie und die<br />

EU-Taxonomie beschäftigen uns alle ja doch bereits über<br />

einen längeren Zeitraum, so dass die Branche bereits den<br />

Erfordernissen entsprechend Anpassungen vorgenommen<br />

hat, die mittlerweile sehr gut in diverse Prozesse integriert<br />

sind.<br />

Ich sehe definitiv keine Preisabschläge bei Wohnimmobilien,<br />

allerdings werden wir uns darauf einstellen müssen, dass<br />

die Preise auf dem derzeitigen Level stagnieren beziehungsweise<br />

sich ohne größere Schwankungen ein Seitwärtstrend<br />

abzeichnen wird. Aufgrund der derzeitigen Entwicklung der<br />

Zinsen bemerken wir einen leichten Anstieg der Kaufrenditen<br />

– das gilt nicht nur für Wohnimmobilien, sondern zeichnet<br />

sich in allen Asset-Klassen ab. Das aktuelle Marktgeschehen<br />

und die damit einhergehende Preissituation machen die<br />

Lage natürlich komplexer, ich sehe die „Immobilien-Party“<br />

aber noch lange nicht als beendet an.<br />

Das würde ich nicht sagen. Trotz der aktuellen Entwicklungen<br />

ist nicht davon auszugehen, dass Preise für Grundstücke<br />

zurückgehen, allerdings sehe ich auch hier die inflationsbedingte<br />

maximale Steigerung als erreicht an. Das heißt, die<br />

Grundstücke sind zwar teurer als in vergangenen Jahren, die<br />

Preise dürften sich aber auf dem derzeitigen Level einpendeln.<br />

<strong>Expo</strong> <strong>Real</strong> <strong>Digital</strong> <strong>Edition</strong> <strong>2022</strong><br />

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