Expo Real 2022 - Digital Edition
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erfüllt. Zudem beschäftigen wir uns laufend<br />
mit neuen, innovativen Ideen, die den<br />
Alltag der Bewohner aufwerten können.<br />
Bei uns im Unternehmen haben wir im<br />
Sommer die Vier-Tage-Woche nach dem<br />
100-80-100-Programm eingeführt, was<br />
für „100 Prozent Bezahlung, 80 Prozent<br />
arbeiten und 100 Prozent Ergebnis beziehungsweise<br />
Erfolg“ steht. Das war sicher<br />
keine leichte Entscheidung. Wir haben Pros<br />
und Kontras genau abgewogen: Der Schritt<br />
ist ein Zugeständnis an die Mitarbeiter, die<br />
sehr hart und viel gearbeitet haben. Ich<br />
glaube, dass es für das Mindset sehr wichtig<br />
ist, dass man im Sommer durchlüften kann<br />
und mal zwei, drei ganze Tage weg von der<br />
Arbeit ist. Vor allem weil der Herbst sehr<br />
intensiv werden könnte.<br />
prognostiziert wird. Wir legen da ca. 1,5<br />
Grad Celsius drauf. Deswegen richten wir<br />
auch verstärkt ein Augenmerk auf Außenbeschattung,<br />
Dämmung und Kühlung. Wir<br />
arbeiten etwa mit Baukernaktivierung (und<br />
Tiefenbohrung), was im Wohnbau eine Seltenheit<br />
ist. Ohne solche Maßnahmen wird<br />
es unserer Meinung nach in Zukunft nicht<br />
mehr gehen. Es gibt leider viele Immobilien,<br />
die in fünf bis zehn Jahren im Sommer nur<br />
mehr schwer bewohnbar sein werden.<br />
Ist der Mitbewerb ähnlich sensibilisiert<br />
für das Thema ESG?<br />
In den vergangenen zwölf Monaten war zu<br />
beobachten, dass bei einigen Firmen zumindest<br />
das „E“ in ESG in der Projektentwicklung<br />
angekommen ist. Aber auch nicht bei jedem<br />
beziehungsweise bei jedem Projekt. Ich<br />
finde es ehrlich gesagt schockierend, was für<br />
Immobilien noch immer fertiggestellt werden.<br />
Da ist nichts von ESG zu sehen. Wir haben<br />
dagegen unsere gesamte Konzernstrategie<br />
bereits vor Jahren auf Nachhaltigkeit ausgerichtet.<br />
Sowohl im Development als auch im<br />
Investment und Asset Management setzen wir<br />
gezielt umfassende Maßnahmenkataloge um.<br />
Wie kann man sich das vorstellen?<br />
Um nur einige Punkte zu nennen: Wir bauen<br />
ausschließlich möglichst energieautark mit<br />
Geothermie, kombiniert mit Wärmepumpen<br />
und Photovoltaik sowie Bauteilaktivierung.<br />
Bei der Auswahl der Baustoffe versuchen wir,<br />
auf Ressourcenschonung und Recycelbarkeit<br />
zu achten. Wir geben auch viel Geld für die<br />
Begrünung unserer Projekte aus und achten<br />
zudem auf möglichst viele Freiflächen und<br />
großzügige Allgemeinflächen. Auch im Asset<br />
Management sind wir bestrebt, Emissionen so<br />
weit wie möglich zuminimieren.<br />
Wird auch das „S“ in ESG bei United<br />
Benefits ernst genommen?<br />
Auch die soziale Nachhaltigkeit steht bei<br />
uns im Fokus. Wir achten etwa darauf,<br />
leistbaren Wohnraum zu schaffen, der die<br />
Mieteransprüche langfristig bestmöglich<br />
Und passt das Ergebnis? Könnte die Vier-<br />
Tage-Woche zum Gesamtjahresmodell<br />
werden?<br />
Wir werden das in Kürze genau evaluieren,<br />
aber bis jetzt schauen die Zahlen wirklich<br />
gut aus. Wir stehen bei 100 Prozent.<br />
Vielleicht sogar leicht drüber. Trotzdem ist<br />
das eher nichts für uns. Ich habe mir aber<br />
das Zweiwochensystem, das UBM praktiziert<br />
(alle zwei Wochen hat ein Teil der<br />
Belegschaft frei, während das Unternehmen<br />
trotzdem voll besetzt bleibt, Anm.), angeschaut.<br />
Bei unserer Unternehmensgröße<br />
würde sich das leider nicht ausgehen.<br />
Weder in der Projektleitung noch im Vertrieb<br />
könnten wir sagen: „Am Freitag ist die<br />
Baustelle zu beziehungsweise finden keine<br />
Besichtigungen statt.“ Ganz zu schweigen<br />
vom Transaktionsgeschäft. Sehr wohl<br />
werden wir den Mitarbeitern aber weiterhin<br />
Urlaubstage schenken – etwa zwischen<br />
Weihnachten und Dreikönigstag oder den<br />
einen oder anderen Fenstertag.<br />
Insgesamt nehmen wir jedenfalls das<br />
Thema ESG in sämtlichen Facetten sehr<br />
ernst. Auch im geschäftlichen Sinne sehen<br />
wir es als absolutes Wachstumsfeld. Wir<br />
wollen nämlich auch in die ESG-Beratung<br />
gehen und arbeiten aktuell an einem<br />
Joint-Venture mit einem sehr namhaften<br />
Partner aus der Baubranche. Um wen es sich<br />
dabei handelt, werden wir bei der <strong>Expo</strong> <strong>Real</strong><br />
verkünden.<br />
<strong>Expo</strong> <strong>Real</strong> <strong>Digital</strong> <strong>Edition</strong> <strong>2022</strong><br />
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