Expo Real 2022 - Digital Edition
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Rückschritt im Fortschritt<br />
Fortschritt im Rückschritt<br />
Keine Blasengefahr. Empira Geschäftsführer Peter Ulm blickt weiterhin positiv in die Zukunft:<br />
„Wir stehen vor krisenhaften Herausforderungen, die uns beschäftigen werden, die aber alle bewältigbar sind.“<br />
Das Gespräch führte: Michael Neubauer<br />
D<br />
as letzte große Interview mit Peter<br />
Ulm liegt rund sechs Jahre zurück.<br />
Damals trafen wir ihn auf der<br />
Dachterrasse des Palais Kolin, für<br />
das Covershooting mit Rennrad und Golfschläger.<br />
Heute ist mein Gesprächspartner mit Messer<br />
und Gabel bewaffnet. Ein Business-Lunch im<br />
Hansen ist angesagt.<br />
„Ausgezeichnete Qualität – tolles Preis-/Leistungsverhältnis“,<br />
begründet Ulm seine Wahl.<br />
In den vergangenen Jahren hat der aus der<br />
Steiermark stammende Immobilien-Manager<br />
eine, wie er selbst betont, „durchaus interessante<br />
Entwicklung“ durchlaufen. Selbst steht<br />
Ulm selten am Herd. „Ich bin der klassische<br />
Männerkoch – aber der Grill gehört mir“, betont<br />
Ulm. „Meiner Meinung nach bin ich einer<br />
der besten Steak-Brater. Steak, schön große<br />
Fleischstücke – Spinat und den Salat dazu<br />
schaffe ich noch. Aber dann wird es schon<br />
knapp.“ Ulm ist Mitglied einer privaten Steakund<br />
Weinrunde. „Wir sind acht und treffen<br />
einander abwechselnd daheim. Eine strenge<br />
Regel steht fest: Es gibt nur Fleisch, Spinat,<br />
Wein und Käse. Dort in etwa bin ich kochtechnisch<br />
aufgehoben. Aber meine Frau ist eine<br />
hervorragende Köchin.“<br />
Peter Ulm wählt als Vorspeise klare Tomatenconsommé<br />
mit Bruschetta, als Hauptgang<br />
Blattsalat mit gegrillten Maishendlbruststreifen<br />
vom Steirerhuhn. Ich greife zu Karotten-<br />
Ingwersuppe mit Garnelentartar und Sesamöl<br />
gefolgt von einem Risotto mit Fisolen und Dill.<br />
Dazu gibt es Apfelsaft, gespritzt.<br />
Neuen Projektentwickler aufbauen<br />
„Ich habe die 6B47 nicht verlassen, weil ich<br />
mich nicht mehr wohlgefühlt habe, sondern<br />
weil ich den Wunsch nach einer neuen Herausforderung<br />
verspürt habe. Die 6B47 ist<br />
Teil meines Lebens. Das war eine tolle Zeit<br />
und wir haben auch wirklich tolle Projekte<br />
realisieren können“, erzählt Ulm. Hinter der<br />
Neugründung der allora Immobilien stand<br />
die Idee, noch einmal einen Projektentwickler<br />
aufbauen zu können. „Mit einem sehr kapitalstarken<br />
Partner, der es ermöglicht, selektiv<br />
gute Projekte mit einem kleinen Team machen<br />
zu können. Für mich war das auch ein wenig<br />
Rückschritt im Fortschritt oder Fortschritt im<br />
Rückschritt – wie man das sieht.“<br />
Gereizt habe ihn dabei die Möglichkeit, den<br />
Immobilien wieder nahe zu kommen, bei der<br />
Projektentwicklung wieder unmittelbar beteiligt<br />
zu sein. „In der 6B47 hatten wir, wie ich<br />
gegangen bin, rund 120 Mitarbeiter.“ Als CEO<br />
war er da schon sehr weit weg von der Immobilienentwicklung:<br />
„30 Prozent meiner Arbeit<br />
bestand darin, mit den Investoren zu kommunizieren.“<br />
Heute macht es ihm einfach Spaß, in<br />
vielen Dingen wieder selbst Hand anlegen zu<br />
können. „Auch wenn ich mittlerweile wieder<br />
Teil einer größeren Gruppierung, der Empira<br />
bin“, fügt er hinzu.<br />
Veränderungen und Verwerfungen<br />
Aber auch am Immobilienmarkt hat sich in<br />
den vergangenen Jahren viel verändert: „Wir<br />
haben fünf Jahre ungebrochenes Wachstum,<br />
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