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Handbuch zur naturnahen Unterhaltung und zum Ausbau von

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Seite 100<br />

<strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> <strong>naturnahen</strong> <strong>Unterhaltung</strong> <strong>und</strong> <strong>zum</strong> <strong>Ausbau</strong> <strong>von</strong> Fließgewässern<br />

Erhalt <strong>und</strong> Entwickeln gewässertypischer Gehölzbestände (U 6)<br />

Kurzbeschreibung <strong>und</strong> Ziele<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich ist das Entwickeln <strong>von</strong> gewässertypkonformen uferbegleitenden, mehrreihigen Gehölzstrukturen<br />

14 anzustreben. Die Gehölzstrukturen sollen so ausgebildet sein, dass sie die natürliche Dynamik des<br />

jeweiligen Gewässertyps unterstützen <strong>und</strong> keinesfalls einschränken.<br />

Die gewässertypische Ufervegetation <strong>von</strong> Fließgewässern besteht vorrangig aus Gehölzen unterschiedlicher<br />

Ausprägung (dominierende Arten: Erle, Weiden, Esche). Die gewässertypischen Ufergehölze wirken je nach<br />

Gewässergröße in verschiedener Intensität über die Beschattung regulierend auf die Wasserpflanzen <strong>und</strong><br />

den Temperaturhaushalt des Gewässers ein. Sie stellen wichtige Strukturen <strong>und</strong> Nahrungsgr<strong>und</strong>lagen im<br />

<strong>und</strong> am Gewässer dar. Die Böschungsbereiche sind prinzipiell mit in die Entwicklung <strong>und</strong> Gestaltung der<br />

gewässertypkonformen Gehölzbestände einzubeziehen.<br />

Ziel der Etablierung <strong>von</strong> gewässerbegleitenden Gehölzbeständen ist ausdrücklich nicht die Festlegung der<br />

Ufer. Diesbezüglich unterscheidet sich der Maßnahmentyp entscheidend vom Maßnahmensteckbrief U 2 –<br />

Maßnahmen <strong>zur</strong> Ufersicherung / Ersetzen naturferner Uferbefestigungen durch naturnahe Bauweisen.<br />

Auswirkungen auf die biologischen Qualitätskomponenten<br />

Fische: + Makrozoobenthos: ++ Makrophyten: +<br />

Beispielabbildungen<br />

Abb. 85: Beidseitige Ufergehölze mit Totholzanteilen<br />

(Foto: S. Merx)<br />

Hier sind keine Gehölzpflegemaßnahmen erforderlich.<br />

Rahmenbedingungen / Handlungsspielraum<br />

Bei Gehölzpflanzungen an ausgebauten Gewässern ist zu prüfen, ob die hydraulischen Belastungen der<br />

Ufer nicht zu groß sind. Bei Flächenverfügbarkeit sollte das Profil flacher gestaltet werden, um Platz für das<br />

Gewässer <strong>und</strong> eine lebensraumtypische Gehölzvegetation zu schaffen (Aufweitung des Querprofils, s. Maßnahmensteckbrief<br />

U 7 – Maßnahmen <strong>zur</strong> gezielten Entwicklung naturnaher Uferstrukturen).<br />

14 Ausnahmen stellen Gewässertypen dar, die natürlicherweise röhricht- oder hochstaudenbewachsene Ufer haben. Es handelt sich<br />

<strong>zum</strong>eist um lokale Vermoorungen im Mittelgebirge, Moore im Tiefland oder auch um Offenlandbereiche, die durch Biber oder große<br />

Pflanzenfresser wie z. B. Rinder entstanden sind.<br />

Thüringer Landesanstalt<br />

für Umwelt <strong>und</strong> Geologie<br />

Abb. 86: Naturnah entwickelter Gehölzbestand am<br />

Erlbach mit angrenzenden Ackerflächen<br />

(Foto: M. Schmidt)

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