01.03.2013 Aufrufe

Handbuch zur naturnahen Unterhaltung und zum Ausbau von

Handbuch zur naturnahen Unterhaltung und zum Ausbau von

Handbuch zur naturnahen Unterhaltung und zum Ausbau von

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Seite 106<br />

<strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> <strong>naturnahen</strong> <strong>Unterhaltung</strong> <strong>und</strong> <strong>zum</strong> <strong>Ausbau</strong> <strong>von</strong> Fließgewässern<br />

Abb. 90: Lageplan <strong>zur</strong> Aufweitung des Querprofils inkl. Entfernung naturferner Sohlenbefestigungen in der Entwicklungs-<br />

phase (Quelle: La n d e s a m t f ü r WasserWirtschaft rh e i nL a n d-Pf a L z 2003)<br />

- Bei größeren Fließgewässern können auch buhnenartige Ufersporne aus verankerten Baum stämmen,<br />

Flechtwerk oder Wurzelstöcken eingesetzt werden. Auch hier kann eine Kombination mit spornartigen<br />

Ufervorschüttungen aus geeignetem Grobmaterial die Entstehung <strong>von</strong> Uferbänken erheblich fördern.<br />

Flechtwerksbuhne<br />

Die Flechtwerksbuhne wird in stumpfem Winkel <strong>zum</strong> Ufer angelegt <strong>und</strong> mindestens bis <strong>zur</strong> Mittelwasserspiegelhöhe<br />

in die Uferböschung eingeb<strong>und</strong>en. Zur Fixierung werden ca. 1,0 m lange <strong>und</strong> ca. 10-12 cm<br />

dicke lebende, ausschlagfähige Weidepflöcke in Abständen <strong>von</strong> 40-50 cm so tief in die Gewässersohle<br />

<strong>und</strong> das Ufer eingeschlagen, dass sie ca. 30 cm über den Mittelwasserspiegel hinausragen. Anschließend<br />

werden Weidenruten (mind. 150 cm lang) vom Wasser her in Richtung Uferböschung um die Pflöcke<br />

geflochten (La n d e s a m t f ü r WasserWirtschaft rh e i nL a n d-Pf a L z 2003).<br />

Baumstammbuhne<br />

Verwendet werden ausschlagfähige Weiden oder Erlen, deren Größe je nach den einzelfallspezifischen<br />

Gegebenheiten (Profiltiefe, Durchflussmenge etc.) festzulegen ist. Nach dem Abtrag des angrenzenden<br />

Uferbereichs bis auf das Sohlniveau werden die Baumstämme mit leichter Neigung <strong>zur</strong> Gewässermitte<br />

eingebaut <strong>und</strong> derart übereinander gelagert, so dass sich ein pyramidenförmiger Aufbau ergibt. Für eine<br />

Fixierung der unteren Baumlage im Gewässer eignen sich Eichenpfähle. Die oberen Baumlagen werden<br />

mit Hilfe <strong>von</strong> Stahlseilen mit der unteren Baumlage verb<strong>und</strong>en (La n d e s a m t f ü r WasserWirtschaft rh e i n-<br />

L a n d-Pf a L z 2003). Alternativ können Einzelstammbuhnen am Ufer eingebaut werden. Dies können auch<br />

ganze Bäume mit Wurzelteller sein, wobei im Gegensatz zu Raubäumen nicht die Baumkrone, sondern<br />

der Wurzelteller ins Wasser ragt (vgl. geBLer 2005).<br />

Wurzelstockbuhne<br />

Als vorbereitende Maßnahme werden die Gewässersohle <strong>und</strong> der untere Bereich der Böschung ca. 30-<br />

50 cm tief aufgegraben. Anschließend kann der Wurzelstock mit dem Wurzelwerk <strong>zur</strong> Gewässermitte <strong>und</strong><br />

dem Stammansatz <strong>zum</strong> Ufer hin eingebaut werden. „Zur Vermeidung der Abdriftung bei Hochwasser<br />

wird der Wurzelstock im Bereich der Uferböschung mit großformatigem örtlich oder regional vorhandenem<br />

Steinmaterial, Kantenlänge ca. 20-40 cm, beschwert <strong>und</strong> böschungsseitig mit Erdreich abgedeckt.<br />

Thüringer Landesanstalt<br />

für Umwelt <strong>und</strong> Geologie

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!