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Handbuch zur naturnahen Unterhaltung und zum Ausbau von

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Seite 84<br />

<strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> <strong>naturnahen</strong> <strong>Unterhaltung</strong> <strong>und</strong> <strong>zum</strong> <strong>Ausbau</strong> <strong>von</strong> Fließgewässern<br />

Exkurs: Bestandsregulierung invasiver Neophytenbestände<br />

Kurzbeschreibung <strong>und</strong> Ziele<br />

Das massenhafte (invasive) Auftreten gebietsfremder Pflanzenarten (Neophyten) in Ufer- <strong>und</strong> Auenbereichen<br />

kann eine Gefahr für heimische Tier- <strong>und</strong> Pflanzenbestände darstellen. Ziel sollte es sein,<br />

die Entwicklung solcher Dominanzbestände zu beobachten <strong>und</strong> gegebenenfalls Maßnahmen <strong>zur</strong> Bestandsregulierung<br />

einzuleiten.<br />

Beispielabbildung<br />

Rahmenbedingungen / Handlungsspielraum<br />

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Bei der Beobachtung/Regulierung invasiver Neophytenbestände ist gr<strong>und</strong>sätzlich Folgendes zu beachten:<br />

Alle drei hier betrachteten Neophytenarten gehören mit Abstand zu den problematischsten eingebürgerten<br />

Pflanzen, die sich massenhaft vermehren können <strong>und</strong> sich extrem konkurrenzstark gegenüber<br />

der heimischen Vegetation zeigen, indem sie andere Pflanzenarten an ihrem natürlichen Standort erfolgreich<br />

verdrängen. Da die Neophyten wegen ihrer großen Regenerationsfähigkeit nur mit hohem<br />

Aufwand reguliert werden können, ist genau zu prüfen, ob eine Bestandsregulierung überhaupt Erfolgsaussichten<br />

hat <strong>und</strong> ob das Ziel den Aufwand rechtfertigt. Im Einzelfall kann jedoch die Regulierung aus<br />

Naturschutz- oder wasserbaulichen Gründen sowie wegen ges<strong>und</strong>heitlicher Bedenken (gilt nur für den<br />

Riesen-Bärenklau) sinnvoll sein.<br />

Große Aufmerksamkeit sollte auf die Vermeidung <strong>von</strong> unbeabsichtigter Ausbringung gerichtet werden,<br />

da die Arten häufig mit Erdaushub, Baumaterial <strong>und</strong> -maschinen, Gartenabfällen usw. verbreitet werden.<br />

Zur Vorbeugung gegen eine weitere Ausbreitung sollten Einzelbestände an Fließgewässern, die noch<br />

beherrschbar sind, vorrangig reguliert werden.<br />

Zur unterstützenden Beobachtung punktueller Vorkommen <strong>und</strong> <strong>von</strong> Ausbreitungstendenzen sowie <strong>zur</strong><br />

Erarbeitung <strong>von</strong> Strategien <strong>zur</strong> Bestandsregulierung eignen sich auch Bachpatenschaften.<br />

Thüringer Landesanstalt<br />

für Umwelt <strong>und</strong> Geologie<br />

Abb. 70: Dominanzbestand des Drüsigen Springkrauts<br />

an einem Bach im Tiefland<br />

(Foto: J. Frisch)

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