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Handbuch zur naturnahen Unterhaltung und zum Ausbau von

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<strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> <strong>naturnahen</strong> <strong>Unterhaltung</strong> <strong>und</strong> <strong>zum</strong> <strong>Ausbau</strong> <strong>von</strong> Fließgewässern<br />

Thüringer Landesanstalt<br />

für Umwelt <strong>und</strong> Geologie<br />

Seite 127<br />

Leitbild Referenzzustand im Sinne der WRRL. Es definiert den Zustand eines Gewässers (bzw.<br />

einer Aue) anhand des heutigen Naturpotenzials <strong>und</strong> seiner ökologischen Funktionen.<br />

Das Leitbild schließt nur irreversible menschliche Einflüsse auf das Gewässeröko system<br />

mit ein. Es beschreibt kein konkretes Entwicklungsziel, sondern dient als Maßstab für<br />

die Bewertung des Gewässerökosystems. Aus fachlicher Sicht stellt es das maximal<br />

mögliche Sanierungsziel dar, wenn keine sozioökonomischen Beschränkungen vorhanden<br />

wären. Kosten-Nutzen-Betrachtungen fließen in die Definition des Leitbildes nicht<br />

ein.<br />

Makrophyten mit bloßem Auge sichtbare Wasserpflanzen<br />

Makrozoobenthos<br />

Tierische Organismen, die am Gewässergr<strong>und</strong> leben <strong>und</strong> <strong>zum</strong>indest in einem Lebensstadium<br />

mit bloßem Auge erkennbar sind. Sie sind wichtige Indikatoren für Gewässerlebensräume<br />

<strong>und</strong> werden <strong>zur</strong> Bewertung der Gewässergüte herangezogen. Dabei<br />

können unterschiedliche Aspekte bewertungsrelevant sein. Die Belastung der Gewässer<br />

mit leicht abbaubaren, fäulnisfähigen Inhaltsstoffen ist nur ein solcher Aspekt. Ein<br />

anderer ist z. B. der Beeinträchtigungsgrad der Gewässerstrukturen, die unter natürlichen<br />

Bedingungen zu erwarten wären. Denn die morphologische Degradation kann<br />

sich auch im Besiedlungsbild widerspiegeln.<br />

Morphodynamik Alle reliefbildenden Prozesse. Im Gegensatz <strong>zur</strong> Morphogenese beschreibt die Morphodynamik<br />

die aktuellen geomorphologischen Prozesse, nicht die vorzeitlichen.<br />

Phytobenthos Benthische, d. h. am Gewässerboden lebende Algen<br />

Potamal sommerwarme, sandig-schlammige Zone eines Fließgewässers<br />

Primäraue → Aue<br />

Randsenken Hohlformen am Rand der Aue, die temporär trocken fallen können, meist gr<strong>und</strong>wassergespeist<br />

sind <strong>und</strong> auch <strong>von</strong> Hochwässern geflutet werden<br />

Restriktion inhaltlich oder räumlich begrenzende Wirkung <strong>von</strong> sozio-ökonomischen Faktoren auf<br />

die Gewässerentwicklung in Richtung des → Leitbildes<br />

Retention zeitweilige Speicherung <strong>von</strong> Wasser in den verschiedenen Komponenten des Wasserkreislaufes<br />

wie Pflanzenoberflächen, Boden- <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasserkörper, Gewässernetz<br />

<strong>und</strong> Auen der Fließgewässer<br />

Retentionsraum Auen- <strong>und</strong> Niederungsflächen, in denen Wasser zwischengespeichert wird, so dass sie<br />

<strong>zum</strong> natürlichen Hochwasserschutz beitragen<br />

Rhithral sommerkalte, steinig-kiesige Zone eines Fließgewässers<br />

rückschreitende<br />

Erosion<br />

Salmonidenregion<br />

→ Tiefenerosion im Fließgewässer, die als dynamischer Prozess stromaufwärts fortschreitet<br />

<strong>und</strong> dabei die Sohlenstruktur zerstört<br />

zusammengefasster Bereich <strong>von</strong> zwei Fischregionen, der Forellen- <strong>und</strong> der Äschenregion

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