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Handbuch zur naturnahen Unterhaltung und zum Ausbau von

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<strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> <strong>naturnahen</strong> <strong>Unterhaltung</strong> <strong>und</strong> <strong>zum</strong> <strong>Ausbau</strong> <strong>von</strong> Fließgewässern<br />

Abb. 8: Beispiel für den Fließgewässertyp 9: Schwarza<br />

unterhalb Schwarzburg (Foto: M. Magin)<br />

Typ 9.1: Karbonatische, fein- bis grobmaterialreiche<br />

Mittelgebirgsflüsse<br />

Bei dem Typ 9.1 Karbonatische, fein- bis grobmaterialreiche<br />

Mittelgebirgsflüsse handelt es sich um einen häufigen<br />

<strong>und</strong> weit verbreiteten Fließgewässertyp. Wie auch<br />

die zahlreichen karbonatisch geprägten Bäche kommt<br />

dieser Gewässertyp vor allem im Thüringer Becken<br />

<strong>und</strong> in Nordthüringen vor. Er hat ein Sohlental, durch<br />

das sich die Flüsse <strong>zum</strong>eist unverzweigt winden bzw.<br />

mäandrieren. Bei höherem Gefälle werden z. T. zahlreiche<br />

Nebengerinne ausgebildet. Die Gewässersohle<br />

wird <strong>von</strong> Schotter, Steinen oder Kiesen dominiert, die<br />

in meist schmalen Gewässerbänken aufgeschottert<br />

werden. Das Profil ist flach bis mäßig eingeschnitten,<br />

im Bereich der Prallhänge kommen aber häufig steile,<br />

vegetationsfreie Ufer vor. Schnellen <strong>und</strong> Stillen treten<br />

im regelmäßigen Wechsel auf.<br />

Abb. 9: Beispiel für den Fließgewässertyp 9.1: Ilm unter-<br />

halb Stadtilm (Foto: M. Dittrich)<br />

Typ 9.2: Große Flüsse des Mittelgebirges<br />

Zum Typ 9.2 Große Flüsse des Mittelgebirges gehören in<br />

Südthüringen die Werra, in Nordthüringen die Unstrut<br />

sowie in der Mitte bzw. im Osten des Landes die Saale<br />

<strong>und</strong> die Weiße Elster. Während in engen Tälern kaum<br />

eine Aue vorhanden ist, können in breiteren Tälern die<br />

Auen abschnittsweise bis zu mehreren h<strong>und</strong>ert Metern<br />

Thüringer Landesanstalt<br />

für Umwelt <strong>und</strong> Geologie<br />

Seite 11<br />

Breite erreichen. In Abhängigkeit <strong>von</strong> den Geschiebe-<br />

<strong>und</strong> Gefälleverhältnissen werden hier gew<strong>und</strong>ene bis<br />

mäandrierende Einbettgerinne oder an Nebengerinnen<br />

reiche, ggf. sogar verflochtene Gewässerabschnitte ausgebildet.<br />

Unter den Sohlsubstraten dominieren Steine,<br />

Schotter <strong>und</strong> Kies. Daneben kommen in strömungsberuhigten<br />

Bereichen auch großräumige sandig-lehmige<br />

Ablagerungen vor. In dem flachen Querprofil treten<br />

Schnellen <strong>und</strong> Stillen in regelmäßigem Wechsel auf.<br />

Abb. 10: Beispiel für den Fließgewässertyp 9.2: Saale bei<br />

Jena (Foto: M. Janßen)<br />

Typ 17: Kiesgeprägte Tieflandflüsse<br />

Im Nordosten <strong>von</strong> Thüringen, im Übergangsbereich<br />

vom Mittelgebirge <strong>zum</strong> Tiefland, sind kurze Gewässerabschnitte<br />

der Pleiße <strong>und</strong> der Weißen Elster als Typ 17<br />

Kiesgeprägte Tieflandflüsse ausgewiesen. Hierbei handelt<br />

es sich um gew<strong>und</strong>ene bis stark mäandrierende,<br />

dynamische Flüsse in Sohlentälern. Charakteristisches<br />

Sohlsubstrat ist Kies, es kommen aber auch Steine <strong>und</strong><br />

Sand vor. Ähnlich den Gewässertypen des Mittelgebirges<br />

bilden die Kiesgeprägten Tieflandflüsse Ufer- <strong>und</strong><br />

Mittenbänke aus grobem Geschiebe aus. Das Profil<br />

ist überwiegend flach, in den Prallhängen kann es zu<br />

Uferabbrüchen kommen. In der Aue finden sich zahlreiche<br />

Altwässer verschiedener Verlandungsstadien.<br />

Abb. 11: Beispiel für den Fließgewässertyp 17: Pleisse bei<br />

Kotteritz (Foto: W. Bloß)

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