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Handbuch zur naturnahen Unterhaltung und zum Ausbau von

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<strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> <strong>naturnahen</strong> <strong>Unterhaltung</strong> <strong>und</strong> <strong>zum</strong> <strong>Ausbau</strong> <strong>von</strong> Fließgewässern<br />

Rahmenbedingungen / Handlungsspielraum<br />

Thüringer Landesanstalt<br />

für Umwelt <strong>und</strong> Geologie<br />

Seite 109<br />

Die Breiten der Uferstreifen leiten sich in der Praxis aus den verfügbaren Flächen ab. Als Gr<strong>und</strong>lage<br />

für die Ermittlung der idealerweiser vorhandenden Ausdehnung kann die Ermittlung des Entwicklungskorridors<br />

herangezogen werden, der den Raumbedarf für eine typgerechte Entwicklung aufzeigt<br />

(s. Anhang 2 – Schritt 1).<br />

Die Breite der Uferstreifen wird somit im Wesentlichen bestimmt durch<br />

- den gewässertypischen Bedarf <strong>und</strong><br />

- die Flächenverfügbarkeit (örtlich variabel). Durch bestehende restriktive Nutzungen<br />

(s. Anhang 2 – Schritt 2), durch Leitungstrassen <strong>und</strong> Verkehrswege ist häufig nur ein schmalerer Uferstreifen<br />

oder eine schrittweise Umsetzung des Uferstreifens realisierbar.<br />

Erweitert werden kann der Handlungsspielraum durch Information <strong>und</strong> Überzeugung der Anrainer, ggf. Entschädigung,<br />

Gr<strong>und</strong>erwerb/Gr<strong>und</strong>dienstbarkeit. Weitere Möglichkeiten stellen die Lenkung <strong>von</strong> Ausgleichs-<br />

<strong>und</strong> Ersatzmaßnahmen in die Gewässerentwicklung oder die Flächenbereitstellung in Flurbereinigungsverfahren<br />

dar. Über die Umsetzung sind Vereinbarungen mit den Beteiligten vor Ort zu treffen.<br />

Abb. 93: Abgrenzung Uferstreifen – Entwicklungskorridor (Quelle: PL a n u n g s B ü r o koenzen 2010)<br />

Die Darstellung zeigt eine beispielhafte Ausdehnung des Uferstreifens. Er kann auch die Breite des gesamten Entwicklungs-<br />

korridors einnehmen.<br />

Hinweise für die praktische Umsetzung<br />

Die Flächen der Uferstreifen sind i. d. R. aus der Nutzung zu nehmen <strong>und</strong> der freien Entwicklung zu<br />

überlassen. Vorher sind ggf. Zäune etc. zu entfernen. Um eine schnellere Gehölzentwicklung zu erreichen,<br />

sind bei Bedarf Initialpflanzungen sinnvoll, welche im Normalfall in Handarbeit erfolgen<br />

(s. Maßnahmensteckbrief U 6 – Erhalt <strong>und</strong> Entwickeln gewässertypischer Gehölzbestände). Abschnittsweise<br />

ist auch eine extensive Nutzung möglich, die jedoch eine gewässertypspezifische Entwicklung<br />

nicht behindern darf. Derartige Nutzungen sind beispielsweise extensive Grünlandbewirtschaftungen<br />

als Wiese oder Weide (vgl. Maßnahmensteckbrief G 4 – Extensivieren der Nutzung).<br />

In forstlich extensiv genutzten Bereichen kann die Entwicklung eines Uferstreifens erfolgreich sein<br />

(s. Abb. 94).

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