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Handbuch zur naturnahen Unterhaltung und zum Ausbau von

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Seite 118<br />

<strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> <strong>naturnahen</strong> <strong>Unterhaltung</strong> <strong>und</strong> <strong>zum</strong> <strong>Ausbau</strong> <strong>von</strong> Fließgewässern<br />

flächen erhöht den Anreiz für die Gr<strong>und</strong>eigentümer, der Anlage solcher gewässerbegleitenden Waldflächen<br />

zuzustimmen. Weitere Möglichkeiten stellen die Lenkung <strong>von</strong> Ausgleichs- <strong>und</strong> Ersatzmaßnahmen in die<br />

Gewässerentwicklung oder die Flächenbereitstellung in Flurbereinigungsverfahren dar. Die Extensivierung<br />

kann als langfristiges Ziel für Gewässer stufen- <strong>und</strong> abschnittsweise umgesetzt werden.<br />

Hinweise für die praktische Umsetzung<br />

-<br />

Ein Einsatz <strong>von</strong> Geräten ist i. d. R. nicht notwendig, es sei denn, es müssen Flächen entsiegelt oder Zäune<br />

entfernt bzw. umgesetzt werden.<br />

- Für die Etablierung <strong>von</strong> Offenlandbiotopen kann eine Heuansaat/“Heudruschverfahren“ die Ansiedlung<br />

niederungstypischer Arten beschleunigen (s. spezielle Literatur, u. a. Bosshard 2000, dietL et al. 2000,<br />

ki r m e r et al. 2010). Wird eine extensive Weidenutzung angestrebt, so bietet sich bei entsprechender Flächengröße<br />

auch eine ganzjährige Großkoppelbeweidung an, welche eine halboffene Weidelandschaft<br />

entstehen lässt. Hierzu wurden differenzierte Konzepte entwickelt <strong>und</strong> erfolgreich in die Praxis übertragen.<br />

Sie verbinden den naturschutzfachlich zielführenden Ansatz einer ganzjährigen Beweidung mit<br />

dem Schutz der Gewässer (s. u. a. reisinger 2004, Bu n z e L-dr ü k e et al. 2004). Voraussetzung ist jedoch,<br />

dass Uferlänge <strong>und</strong> Besatzstärke in einem angemessenen Verhältnis zueinander stehen. Die Besatzstärke<br />

sollte im Herbst <strong>und</strong> Winter nicht viel mehr als 0,3 Großvieheinheiten je ha betragen. Wenn Jungtiere<br />

hinzukommen, wird dieser Wert überschritten (<strong>und</strong> geht dann mit einem höheren Futterangebot einher).<br />

Die Weidetiere bilden – <strong>zum</strong>indest bei ganzjähriger Beweidung – feste Gewohnheiten aus: Sie nutzen nur<br />

bestimmte Stellen <strong>zum</strong> Trinken <strong>und</strong> Baden, wohingegen die übrigen Uferabschnitte unberührt bleiben,<br />

sofern dort nicht attraktive Futterpflanzen zu finden sind. Bei der üblichen Saisonbeweidung entwickeln<br />

sich diese gewässerschonenden Gewohnheiten weniger gut.<br />

Die<br />

- Entwicklung <strong>von</strong> auentypischen Wäldern kann je nach Verfügbarkeit <strong>von</strong> Samenspendern über Initialpflanzungen<br />

beschleunigt werden (s. Maßnahmensteckbrief U 6 – Erhalt <strong>und</strong> Entwickeln gewässer typischer<br />

Gehölzbestände).<br />

Thüringer Landesanstalt<br />

für Umwelt <strong>und</strong> Geologie

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