Analysen des hämatopoetischen Chimärismus - TOBIAS-lib ...
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1.2 Indikationsstellung zur Stammzelltransplantation<br />
1.2.1 Indikation zur Stammzelltransplantation bei Kindern mit ALL<br />
Durch die heutigen Chemotherapieprotokolle gelingt es mittlerweile, 70 bis 80 %<br />
der erkrankten Kinder zu heilen, die an einer akuten lymphatischen Leukämie (ALL)<br />
erkrankt sind. Für die 20 % der Kinder, die trotz der ersten Chemotherapie ein<br />
Rezidiv entwickeln, bietet die SZT eine Wahrscheinlichkeit von 40 bis 56 % auf<br />
einen erneuten Heilungserfolg [21;48]. Bei bestehenden Hochrisikofaktoren für ein<br />
Rezidiv können einige Kinder jedoch schon initial von einer Transplantation profi-<br />
tieren [48].<br />
1994 wurden von der European Group for Blood and Marrow Transplantation<br />
(EBMT) folgende Indikationsrichtlinien zur SZT für Kinder mit ALL zusammenge-<br />
fasst: Die Hochrisikoformen der ALL (Philadelphiachromosom und der T-Zell-<br />
Phänotyp) in der kompletten ersten Remission (CR1); das Frührezidiv in kompletter<br />
zweiter Remission (CR2); das Spätrezidiv (nach 2 Jahren) in CR2, jedoch nur bei<br />
HLA-identischen Geschwisterspendern. Bei höheren Remissionsstadien als CR2<br />
wird eine SZT auch mit einem Fremdspender empfohlen [21].<br />
1.2.2 Indikation zur Stammzelltransplantation bei Kindern mit AML<br />
Als Möglichkeiten für die Behandlung der akuten myeloischen Leukämie (AML)<br />
stehen die konventionelle Chemotherapie, die autologe- oder die allogene-SZT zur<br />
Auswahl. Eine allogene-SZT ist absolut indiziert bei Patienten, die einen Rückfall<br />
nach einer Chemotherapie erlitten haben (CR2) [10;36]. In der ersten Remis-<br />
sionsphase (CR1) zeigt die allo-SZT im Vergleich zur konventionellen Chemo-<br />
therapie eine etwas geringere Rezidivrate (ca. 57 - 61 vs. 59 - 77 %) [10;77]. Die<br />
stärkeren Nebenwirkungen sowie die Gefahr von Langzeitschäden relativieren<br />
jedoch die Indikation für eine Transplantation. Die Rate <strong>des</strong> rezidivfreien Überebens<br />
nach Chemotherapie ist von den verschiedenen Subklassifikationen der AML ab-<br />
hängig, so dass diese für die Therapiewahl mit entscheidend sind.<br />
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