Analysen des hämatopoetischen Chimärismus - TOBIAS-lib ...
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ausreichend sei, um auf die schnelle Krankheitsentwicklung akuter Leukämien adä-<br />
quat reagieren zu können [97]. In diesen Untersuchungen ist durch die Chimäris-<br />
musanalysen im Knochenmark ein Zeitgewinn erreicht worden. Dennoch sind die<br />
weiterführenden Immuntherapien bei einem ausgeprägten MC sowohl im<br />
Knochenmark als auch in den Subpopulationen selten von Erfolg gekrönt gewesen<br />
(Abb. 11 - 14).<br />
6.6.1 <strong>Chimärismus</strong>analysen in den Subpopulationen nach weiterführenden<br />
Therapien<br />
Zwei Forschergruppen, die um Gardiner sowie die um Baurmann, schildern die<br />
Kinetik der GvL nach DLI bei Patienten, die auf Grund einer CML eine Transplan-<br />
tation erhalten haben. Gardiner et al. beschreiben als erste Reaktion auf eine<br />
Immuntherapie den Rückgang der autologen T-Zellen im Vollblut. Leukämie-<br />
assoziierte Zellen reagieren als letzte Zelllinie. Die Beobachtung dieses T-Zell-<br />
Switches haben Baurmann et al. nicht bestätigen können. Sie begründen die Unter-<br />
schiede in den Ergebnisse damit, dass ihre Gruppe vorwiegend unmanipulierte<br />
Transplantationen untersucht hat, die um Gardiner hingegen in erster Linie T-Zell-<br />
depletierte. Beide Autoren beschreiben jedoch ein Vorherrschen autologer Anteile<br />
in der CD34-Subpopulation zum Zeitpunkt <strong>des</strong> offenen Rezidives [43]. Kolb et al.<br />
berichten, dass der Erfolg einer Immuntherapie bei Patienten mit einer CML mit der<br />
zu überwindenden Anzahl an Tumorzellen korreliert [55].<br />
Der frühe Rückgang der T-Zell-Population nach weiterführenden Therapien ist auch<br />
anhand der eigenen Patientenbeispielen zu erkennen (Abb. 8). Eine Persistenz der<br />
malignomassoziierten Zellinien lässt sich sowohl im Krankheitsverlauf der ALL- als<br />
auch der AML-Patienten deutlich erkennen (Abb. 12 - 14). Die verstärkte Präsenz<br />
bzw. Persistenz autologer Anteile im Knochenmark oder in den Subpopulationen<br />
könnte als Spiegel eines bereits fortgeschrittenen Rezidivgeschehens betrachtet<br />
werden und für eingeschränkte Erfolgsausichten im Hinblick auf weiterführende<br />
Immuntherapien als Hinweis gewertet werden. Die Erfolge der Immuntherapien, die<br />
aufgrund eines MCs im Knochenmark initiiert worden sind, blieben aus oder haben<br />
in dieser Studie nur einen vorrübergehenden Rückgang der Grundkrankheit erreicht<br />
(Abb. 13, 14)<br />
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