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Analysen des hämatopoetischen Chimärismus - TOBIAS-lib ...

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1.4 Rezidivüberwachung<br />

Bei akuten Leukämien wird von einer Remission ausgegangen, wenn der<br />

mikroskopisch identifizierbare Blasten-Anteil eines Patienten unter 5% liegt. Unter<br />

diesen Voraussetzungen würde ein neu auftreten<strong>des</strong> Rezidiv mit einer Zellzahl<br />

kleiner 10 10 mikroskopisch unerkannt bleiben [30]. Durch diese diagnostische Un-<br />

genauigkeit werden einerseits geheilte Kinder unnötig mit adjuvanten Therapien<br />

belastet, andererseits erkrankte Kinder mit einem „unterschwelligen“ Rezidiv nur<br />

unzureichend therapiert. Eine frühzeitige Intervention in das Krankheitsgeschehen<br />

bleibt verwehrt. PCR-Techniken ermöglichen eine sensitivere Überwachung dieser<br />

residualen leukämischen Zellen, die als die sogenannte Minimale-Rest-Erkrankung<br />

(MRD) definiert werden. Es bestehen zwei Ansätze für das Rezidiv-Monitoring.<br />

Diese bestehen zum einen in dem direkten Nachweis von Blasten anhand<br />

spezifischer Charakteristika und zum anderen in der Unterscheidung zwischen den<br />

autologen Zellen eines Patienten und den gesunden, neu transplantierten. Letz-<br />

teren Ansatz bilden die <strong>Chimärismus</strong>analysen.<br />

1.4.1 Residualre leukämischer Zellen<br />

Molekularbiologische Methoden, die einen direkten Nachweis maligner Zellen<br />

ermöglichen, bilden momentan das prägnanteste „diagnostische Werkzeug“ für die<br />

Abschätzung der Rezidivwahrscheinlichkeit von Patienten [75]. Dass eine Zunahme<br />

von residualen Leukämiezellen einem offenen hämatologischen Rezidiv voraus-<br />

geht, ist in mehreren Arbeiten belegt worden [48]. Ebenfalls ist eine erhöhte<br />

Blastenlast nach einem Konditionierungsregime als ein signifikanter Parameter für<br />

die Rezidivwahrscheinlichkeit zu bewerten. Diese Ergebnisse sind sowohl für<br />

Chemtherapieprotokolle als auch für Patietnen, die eine SZT erhalten haben<br />

beschrieben worden. Die MRD besitzt eine höhere Aussagekraft als die bisher<br />

prognostisch herangezogenen Anhaltsdaten wie das Alter, die Anzahl der weißen<br />

Blutzellen oder Chromosomenanomalien [30;38;75;76;82].<br />

Der Nachweis dieser Zellen erfolgt durch PCR-Techniken anhand von Chromo-<br />

somen-Anomalien oder spezifischen Verbindungsregionen rearrangierter Immun-<br />

globulin- (Ig) und T-Zellrezeptor-Gene (TCR). Letztere charakterisieren nur die<br />

lymphatischen Leukämien. Alternativ besteht die Möglichkeit einer durchflusszyto-<br />

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