Analysen des hämatopoetischen Chimärismus - TOBIAS-lib ...
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metrischen Immunophenotypisierung der Blasten auf der Basis „tumorassoziierter“<br />
Oberflächenproteine. Die erreichte Sensitivität dieser Methoden liegt bei 10 -5 , d.h.<br />
bei der Detektion einer malignen Zelle unter 10.000 Gesunden [31;75;76;82].<br />
1.4.2 <strong>Chimärismus</strong><br />
Eine Chimära ist ein Fabelwesen der griechischen Mythologie und ein Abkömmling<br />
von Echidna und Typhon. Letztere sind Kreaturen, die zum einem Teil aus einer<br />
Schlange und zum anderen aus einem Menschen bestehen. Ihr Zögling, Chimära,<br />
ist eine Komposition aus einem Löwenkopf, einem Ziegenkörper und einem Schlan-<br />
genschwanz [1]. In der Hämatologie ist der Begriff „radiation Chimaera“ 1956<br />
erstmals von Ford eingeführt worden. Er hat einer Maus im Anschluss an eine<br />
Ganzkörperbestrahlung Knochenmark transplantiert und die im Verlauf anteilige<br />
hämatopoetische Zusammensetzung der Spender- und Empfängerzellen beschrie-<br />
ben [41]. Die <strong>Analysen</strong> geben Auskunft über das hämatopoetische System nach<br />
einer Stammzelltransplantation. Stammen alle Zellen vollständig vom Spender, wird<br />
von einem kompletten <strong>Chimärismus</strong> (CC) gesprochen. Sind zusätzlich Anteile <strong>des</strong><br />
Empfängers nachweisbar, handelt es sich um einen gemischten <strong>Chimärismus</strong><br />
(MC). Werden diese autologene Zellen über einen längeren Zeitraum betrachtet,<br />
wird zwischen einem zunehmenden (inMC), einem abnehmenden (deMC) und<br />
einem konstanten gemischten <strong>Chimärismus</strong> auf niedrigem Niveau (llMC)<br />
unterschieden. Die Transplantatabstoßung und alleinige Detektion von<br />
Empfängerzellen ist definiert als autologe Rekonstitution (AR).<br />
Für die Differenzierung der Spender- von den Empfängerzellen stehen verschie-<br />
dene Techniken zur Verfügung: die Chromosomenanalyse nach intergeschlecht-<br />
licher Transplantation mit der Untersuchung der gonosomalen Anteile [111], der<br />
Nachweis von Restriktionslängen-Polymorphismen oder die Vervielfältigung von<br />
variable-number-of-tandem-repeats (VNTR) oder short-tandem-repeats (STR)<br />
[12;16;61;83;99].<br />
Lawler et al. haben 1991 erstmals über den Gebrauch polymorpher short-tandem-<br />
repeats (STR) für die <strong>Chimärismus</strong>analyse mit Hilfe der Polymerase-Kettenreaktion<br />
(PCR) berichtet [60]. Die Sensitivität dieser Methode liegt bei ca. 1 x 10 -2 [63].<br />
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